Zeche Heinrich-Robert: Unterschied zwischen den Versionen

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|Name=Zeche Heinrich-Robert<br/>Bergwerk Ost (seit 1998)
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|Name-alt=Zeche de Wendel (1901–1937) nach ''Henri'' und ''Robert de Wendel'', Inhaber der ersten Eignerfirma<br/>
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Bergwerk Ost (1998–2010) östlichste Steinkohlenbergwerke der DSK AG
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Die '''Zeche Heinrich-Robert''', gegründet [[1901]] als ''Zeche de Wendel'', war das letzte fördernde Steinkohlen-Bergwerk in Hamm und zuletzt mit der Zeche Aden/Monopol Kamen ein Teil des Verbundes ''Bergwerk Ost''. Die Zeche wurde [[2010]] endgültig stillgelegt.
Die '''Zeche Heinrich-Robert''', gegründet [[1901]] als ''Zeche de Wendel'', war das letzte fördernde Steinkohlen-Bergwerk in Hamm und zuletzt mit der Zeche Aden/Monopol Kamen ein Teil des Verbundes ''Bergwerk Ost''. Die Zeche wurde [[2010]] endgültig stillgelegt.


Teil ihrer Gebäude stehen inzwischen unter Denkmalschutz. Für das Betriebsgelände ist eine Nachnutzung durch Wohnbebauung und die Schaffung von Gewerbe- und Einzelhandelsflächen in Vorbereitung.
Teile ihrer Gebäude stehen inzwischen unter Denkmalschutz. Für das Betriebsgelände ist eine Nachnutzung durch Wohnbebauung und die Schaffung von Gewerbe- und Einzelhandelsflächen in Vorbereitung.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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=== Probebohrungen durch Heinrich Grimberg ===
=== Probebohrungen durch Heinrich Grimberg ===


Heinrich Grimberg (* 26. Juni 1833 in Bochum; † 24. März 1907 in Bochum), ein Bergbauunternehmer, der u. a. auch die Zeche ''Zollverein'' in Essen und die Zeche ''Monopol'' in Kamen gegründet hatte, begann [[1874]] im Bereich der damals nur Dörfern entsprechenden Stadtteile [[Herringen]] und [[Pelkum]] nach Kohle zu suchen. Mit seinen Mutungsbohrungen stieß er auf sogenannte Fettkohle. Teils erst über 20 Jahre später erhielt er von Preußen Grubenfelder verliehen (zwischen 1894 und 1899). Im Jahr [[1900]] verkaufte Grimberg acht seiner Felder mit 18 km² Fläche an der Hüttenkonzern ''Les petit Files de Francais des Wendel & Cie'' aus Lothringen. Es handelte sich dabei um sieben Felder mit der Bezeichnung ''Prinz Schönaich'' und ein Feld mit der Bezeichnung ''Robert Hundhausen I''. Robert Hundhausen war Besitzer einer Stärkefabrik in Hamm und hatte im Hammer Stadtgebiet nach Kohle gesucht.
Heinrich Grimberg (* 26. Juni 1833 in Bochum; † 24. März 1907 in Bochum), ein Bergbauunternehmer, der u. a. auch die Zeche ''Zollverein'' in Essen und die Zeche ''Monopol'' in Kamen gegründet hatte, begann [[1874]] im Bereich der damals nur Dörfern entsprechenden Stadtteile [[Herringen]] und [[Pelkum]] nach Kohle zu suchen. Mit seinen Mutungsbohrungen stieß er auf sogenannte Fettkohle. Teils erst über 20 Jahre später (zwischen 1894 und 1899) erhielt er von Preußen Grubenfelder verliehen. Im Jahr [[1900]] verkaufte Grimberg acht seiner Felder mit 18 km² Fläche an der Hüttenkonzern ''Les petit fils de François de Wendel & Cie'' aus Lothringen. Es handelte sich dabei um sieben Felder mit der Bezeichnung ''Prinz Schönaich'' und ein Feld mit der Bezeichnung ''Robert Hundhausen I''. Robert Hundhausen war Besitzer einer Stärkefabrik in Hamm und hatte im Hammer Stadtgebiet nach Kohle gesucht.


=== Zeche De Wendel – 1901 bis 1937 ===
=== Zeche De Wendel – 1901 bis 1937 ===
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-01.jpg|mini|rechts|Direktionsgebäude]]
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-06.jpg|mini|rechts|Fensterkunst in der Lohnhalle]]
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-03.jpg|mini|rechts|Eingangspforte]]


Inhaber der Käuferfirma waren die beiden Brüder Henri und Robert de Wendel. Diese ließen die Felder konsolidieren und zu einem einzigen Feld zusammenfassen, das nach ihrem Familiennamen die Bezeichnung ''De Wendel'' erhielt. Die Eigentümer gründeten auf diesem Feld die Zeche De Wendel mit dem Ziel, die im Saargebiet nicht vorkommende Fettkohle für die eigenen Hüttenwerke in Lothringen abzubauen.
Inhaber der Käuferfirma waren die beiden Brüder Henri und Robert de Wendel. Diese ließen die Felder konsolidieren und zu einem einzigen Feld zusammenfassen, das nach ihrem Familiennamen die Bezeichnung ''De Wendel'' erhielt. Die Eigentümer gründeten auf diesem Feld die Zeche De Wendel mit dem Ziel, die im Saargebiet nicht vorkommende Fettkohle für die eigenen Hüttenwerke in Lothringen abzubauen.
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Erst [[1903]] erreichte man eine Teufe von 759 m und richtete bei 662 m die erste Sohle ein. Ebenfalls 1903 begann der Bau der für den Betrieb erforderlichen Tagesanlagen. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit gelang es dann im Jahre [[1904]], die erste Kohle zu fördern. Sie stammte aus dem Flöz ''Katharina'', das auf 603 m (−535 m NN) liegt. Die Förderung diente anfangs ausschließlich zur Deckung des Eigenbedarfs. Im Jahr [[1905]], als im benachbarten Bockum-Hövel die [[Zeche Radbod]] den Betrieb aufnahm, hatte die älteste der Hammer Schachtanlagen bereits 406 Mann Belegschaft und förderte 3.511 Tonnen Kohle. Erst [[1906]] wurde schließlich der reguläre Förderbetrieb aufgenommen. In diesem Jahr hatte das Bergwerk 606 Mitarbeiter, die eine Jahresförderung von 31.084 t erbrachten.
Erst [[1903]] erreichte man eine Teufe von 759 m und richtete bei 662 m die erste Sohle ein. Ebenfalls 1903 begann der Bau der für den Betrieb erforderlichen Tagesanlagen. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit gelang es dann im Jahre [[1904]], die erste Kohle zu fördern. Sie stammte aus dem Flöz ''Katharina'', das auf 603 m (−535 m NN) liegt. Die Förderung diente anfangs ausschließlich zur Deckung des Eigenbedarfs. Im Jahr [[1905]], als im benachbarten Bockum-Hövel die [[Zeche Radbod]] den Betrieb aufnahm, hatte die älteste der Hammer Schachtanlagen bereits 406 Mann Belegschaft und förderte 3.511 Tonnen Kohle. Erst [[1906]] wurde schließlich der reguläre Förderbetrieb aufgenommen. In diesem Jahr hatte das Bergwerk 606 Mitarbeiter, die eine Jahresförderung von 31.084 t erbrachten.


Bereits am [[17. Januar]] [[1906]] traten die Bergarbeiter in Streik. Er dauerte bis zum [[10. Februar]]. Dabei ging es u. a. um die Einführung des achtstündigen Normalarbeitstages. Im gleichen Jahr konnte auch erstmals Kohle aus dem neuen Bergwerk verkauft werden. Daraufhin wurden die Tagesanlagen erweitert. Neu war vor allem die Kohleaufbereitung.  
Bereits am [[17. Januar]] [[1905]] traten die Bergarbeiter in Streik. Er dauerte bis zum [[10. Februar]]. Dabei ging es u. a. um die Einführung des achtstündigen Normalarbeitstages. Im gleichen Jahr konnte auch erstmals Kohle aus dem neuen Bergwerk verkauft werden. Daraufhin wurden die Tagesanlagen erweitert. Neu war vor allem die Kohleaufbereitung.  


[[1908]] wurde dann die Kokerei errichtet, die bereits im darauffolgenden Jahr die erste Kokscharge produzieren konnte. Gleichzeitig mit der Kokerei entstand die Zechenbahn, welche die Schachtanlage mit der [[Hamm-Osterfelder Bahn|Bahnstrecke Hamm–Osterfeld]] verband. Sie ermöglichte den kurz darauf einsetzenden Kohle- bzw. Koksversand in die lothringischen Hüttenwerke. Der Schacht Robert erreichte im gleichen Jahr eine Teufe von 870 m.
[[1908]] wurde dann die Kokerei errichtet, die bereits im darauffolgenden Jahr die erste Kokscharge produzieren konnte. Gleichzeitig mit der Kokerei entstand die Zechenbahn, welche die Schachtanlage mit der [[Hamm-Osterfelder Bahn|Bahnstrecke Hamm–Osterfeld]] verband. Sie ermöglichte den kurz darauf einsetzenden Kohle- bzw. Koksversand in die lothringischen Hüttenwerke. Der Schacht Robert erreichte im gleichen Jahr eine Teufe von 870 m.
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Ein Blick auf die Beschäftigungszahlen bestätigt die rasante Entwicklung dieses für den Raum Hamm so neuen Industriezweigs. Gab es im Jahre 1905 nur 406 Kumpel, so waren es fünf Jahre später bereits 1.735 Mann, die eine Jahresförderung von 375.141 t erwirtschafteten. Mit dieser Entwicklung ging das Wachstum der Dörfer Herringen und Pelkum einher, die nun rasch an Bevölkerung zulegten und sich von ländlichen Ortschaften zu den heute urban geprägten Stadtbezirken der Großstadt Hamm entwickelten.
Ein Blick auf die Beschäftigungszahlen bestätigt die rasante Entwicklung dieses für den Raum Hamm so neuen Industriezweigs. Gab es im Jahre 1905 nur 406 Kumpel, so waren es fünf Jahre später bereits 1.735 Mann, die eine Jahresförderung von 375.141 t erwirtschafteten. Mit dieser Entwicklung ging das Wachstum der Dörfer Herringen und Pelkum einher, die nun rasch an Bevölkerung zulegten und sich von ländlichen Ortschaften zu den heute urban geprägten Stadtbezirken der Großstadt Hamm entwickelten.


In der Zeit des ersten Weltkrieges stand die Zeche unter deutscher Zwangsverwaltung, da ihre Besitzer, die beide Franzosen waren, nun zu den Kriegsgegnern gehörten. Die Anlage ging nach Kriegsende in das Eigentum der De Wendels zurück. Danach wuchs die Zeche weiter und wurde um ein eigenes Hafenbecken am [[Datteln-Hamm-Kanal]] erweitert, das heute allerdings verfüllt ist. Das Becken wurde erst [[1925]] so fertiggestellt, dass es für die Verladung der Kohle genutzt werden konnte.
In der Zeit des ersten Weltkrieges stand die Zeche unter deutscher Zwangsverwaltung, da ihre Besitzer, die beide Franzosen waren, nun zu den Kriegsgegnern gehörten. Am [[27. November]] [[1916]] kam es zu einem Großbrand auf dem Gutshof der Zeche. Nach Kriegsende ging die Anlage in das Eigentum der De Wendels zurück. Danach wuchs die Zeche weiter und wurde um ein eigenes Hafenbecken am [[Datteln-Hamm-Kanal]] erweitert, das heute allerdings verfüllt ist. Das Becken wurde erst [[1925]] so fertiggestellt, dass es für die Verladung der Kohle genutzt werden konnte.


[[Datei:Schacht-Franz (1980).jpg|mini|rechts|Schacht Franz (Mai 1980)]]
[[Datei:Schacht-Franz (1980).jpg|mini|rechts|Schacht Franz (Mai 1980)<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
Im Jahr [[1922]] wurde außerhalb der bisherigen Zechenanlage mit dem Abteufen eines neuen Schachts III begonnen. Er war zur Vorbereitung des Kohleabbaus auf der Nordhälfte des Feldes notwendig geworden. Der neue Schacht III erhielt den Namen ''Franz'' und lag 2 km vom Hauptwerk entfernt. Er wurde als selbstständiger Förderort geplant, erhielt die dafür nötigen Einrichtungen jedoch nie. Schacht Franz erreichte bei 610 m das Karbon und drei Jahre später seine Endteufe bei 1010 m. Der Abbau im Nordfeld wurde ab [[1926]] planmäßig durchgeführt.
Im Jahr [[1922]] wurde außerhalb der bisherigen Zechenanlage mit dem Abteufen eines neuen Schachts III begonnen. Er war zur Vorbereitung des Kohleabbaus auf der Nordhälfte des Feldes notwendig geworden. Der neue Schacht III erhielt den Namen ''Franz'' und lag 2 km vom Hauptwerk entfernt. Er wurde als selbstständiger Förderort geplant, erhielt die dafür nötigen Einrichtungen jedoch nie. Schacht Franz erreichte bei 610 m das Karbon und drei Jahre später seine Endteufe bei 1010 m. Der Abbau im Nordfeld wurde ab [[1926]] planmäßig durchgeführt.


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=== Zeche Heinrich Robert – 1937 bis 1998 ===
=== Zeche Heinrich Robert – 1937 bis 1998 ===
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-09.jpg|mini|rechts|Hammerkopfturm über Schacht Robert]]


Vor dem Hintergrund der Machtergreifung der NSDAP und Adolf Hitlers gelang es dank einer veränderten Wirtschaftspolitik, dass der Betrieb aller Schächte wiederaufgenommen werden konnte. Kohle wurde stärker denn je nachgefragt, was auch auf die laufenden Kriegsvorbereitungen zurückzuführen war. Aus demselben Grund erachteten es die Eigentümer für hilfreich, den französischen Namen De Wendel aus der Zechenbezeichnung zu entfernen. Sie gründeten daher am [[26. April]] [[1937]] die ''Aktiengesellschaft Steinkohlenbergwerk Heinrich Robert'' und benannten die Zeche in Heinrich Robert um. Die Zeche wurde mit Eigenkapital ausgestattet und ein Aufsichtsrat eingesetzt. Diesem gehörten überwiegend Mitglieder der Familie De Wendel an, die auch 100 % der Aktienanteile hielt.
Vor dem Hintergrund der Machtergreifung der NSDAP und Adolf Hitlers gelang es dank einer veränderten Wirtschaftspolitik, dass der Betrieb aller Schächte wiederaufgenommen werden konnte. Kohle wurde stärker denn je nachgefragt, was auch auf die laufenden Kriegsvorbereitungen zurückzuführen war. Aus demselben Grund erachteten es die Eigentümer für hilfreich, den französischen Namen De Wendel aus der Zechenbezeichnung zu entfernen. Sie gründeten daher am [[26. April]] [[1937]] die ''Aktiengesellschaft Steinkohlenbergwerk Heinrich Robert'' und benannten die Zeche in Heinrich Robert um. Die Zeche wurde mit Eigenkapital ausgestattet und ein Aufsichtsrat eingesetzt. Diesem gehörten überwiegend Mitglieder der Familie De Wendel an, die auch 100 % der Aktienanteile hielt.
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Ungeachtet der Tatsache, dass die Zeche kein originär deutscher Besitz war, sondern im Eigentum einer französischen Familie stand, wurde die Zeche nach Kriegsende zunächst beschlagnahmt. Die ''Rhine Coal Control'', die auch für die vorläufige Beschlagnahme aller anderen Zechen des Ruhrgebietes verantwortlich war, übernahm die Verwaltung. Schon in den Jahren [[1946]] bis [[1948]] wurden am Schacht Heinrich 1114 Meter Teufe erreicht. Im Jahr [[1949]] wurden die Schächte Robert und Humbert erneut tiefergeteuft. Schacht Robert erhielt eine sechste Sohle in 1038 Meter Tiefe.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Zeche kein originär deutscher Besitz war, sondern im Eigentum einer französischen Familie stand, wurde die Zeche nach Kriegsende zunächst beschlagnahmt. Die ''Rhine Coal Control'', die auch für die vorläufige Beschlagnahme aller anderen Zechen des Ruhrgebietes verantwortlich war, übernahm die Verwaltung. Schon in den Jahren [[1946]] bis [[1948]] wurden am Schacht Heinrich 1114 Meter Teufe erreicht. Im Jahr [[1949]] wurden die Schächte Robert und Humbert erneut tiefergeteuft. Schacht Robert erhielt eine sechste Sohle in 1038 Meter Tiefe.
Ab [[1948]] war das Bergwerk an der [[Märkische Lebensmittelgesellschaft|Märkische Lebensmittelgesellschaft Stirnberg & Co. KG]] mit 400.000 DM beteiligt.


Am [[25. Mai]] [[1950]] konnten die Vorkriegseigentümer schließlich ihre Ansprüche durchsetzen; die Zeche ging wieder in Besitz der Familie de Wendel über. Parallel wurde die Förderung in Schacht Robert auf eine andere Technik umgestellt, die sogenannte ''Skipgefäßförderung'', die eine Nutzlast von sieben Tonnen ermöglichte. Die Zahl der Beschäftigten war inzwischen wieder deutlich angestiegen: 5.592 Bergleute erwirtschafteten eine Rekordförderung von 1.355.766 t Steinkohle.   
Am [[25. Mai]] [[1950]] konnten die Vorkriegseigentümer schließlich ihre Ansprüche durchsetzen; die Zeche ging wieder in Besitz der Familie de Wendel über. Parallel wurde die Förderung in Schacht Robert auf eine andere Technik umgestellt, die sogenannte ''Skipgefäßförderung'', die eine Nutzlast von sieben Tonnen ermöglichte. Die Zahl der Beschäftigten war inzwischen wieder deutlich angestiegen: 5.592 Bergleute erwirtschafteten eine Rekordförderung von 1.355.766 t Steinkohle.   
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==== Grubenbrand 1951 ====
==== Grubenbrand 1951 ====


Am [[30. Mai]] [[1951]] brach ein Grubenbrand auf Heinrich-Robert aus. Als Ursache wird der Brand eines Förderbandes vermutet. Mit der Eindämmung des Feuers waren 14 Bergleute beschäftigt, als sich am [[31. Mai]] um 2 Uhr nachts eine Schlagwetterexplosion ereignete. Der Rettungstrupp wurde eingeschlossen und konnte nicht gerettet werden. Die Leichname der 14 Bergleute im Alter zwischen 23 und 62 Jahren konnten zunächst nicht geborgen werden. Erst Mitte der 1960er-Jahre wurden sie offenbar beim Aufbrechen der abgedämmten Kohlenstrebe im Flöz Dickebank entdeckt und beigesetzt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/erinnerung-ans-schwere-grubenunglueck-auf-heinrich-robert-vor-70-jahren-90782930.html Wa.de vom 31.05.2021]</ref> Beim weiteren Versuch, das Feuer einzudämmen, kamen weitere 22 Bergleute mit Verletzungen davon, von denen drei ihren Verletzungen im Krankenhaus erlagen. Somit fanden im Zuge dieses Unglücks insgesamt 17 Bergleute den Tod – das schlimmste Unglück auf Heinrich-Robert.<ref>vgl. [[:Datei:Stefan Gehre - Alte Wunden aufgerissen - WA vom 22-07-2021.pdf|Stefan Gehre: Alte Wunden aufgerissen. 70 Jahre nach Bergwerks-Unglück trifft Richard Thiel "der Schlag". WA vom 22.07.2021]]</ref> Die Abwetterverbindung zum Schacht Robert musste im Nachgang verschlossen werden und eine Abteilung der Zeche wurde aufgegeben, weshalb einige hundert Bergleute vorübergehend für mehrere Monate zur Zeche Friedrich-Heinrich nach Kamp-Lintfort versetzt werden mussten.<ref>Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001. 100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref> Insgesamt ruhte der gesamte Betrieb für ca. vier Wochen.
Am [[30. Mai]] [[1951]] brach ein Grubenbrand auf Heinrich-Robert aus. Als Ursache wird der Brand eines Förderbandes vermutet. Mit der Eindämmung des Feuers waren 14 Bergleute beschäftigt, als sich am [[31. Mai]] um 2 Uhr nachts eine Schlagwetterexplosion ereignete. Der Rettungstrupp wurde eingeschlossen und konnte nicht gerettet werden. Die Leichname der 14 Bergleute im Alter zwischen 23 und 62 Jahren konnten zunächst nicht geborgen werden. Erst Mitte der 1960er-Jahre wurden sie offenbar beim Aufbrechen der abgedämmten Kohlenstrebe im Flöz Dickebank entdeckt und beigesetzt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/erinnerung-ans-schwere-grubenunglueck-auf-heinrich-robert-vor-70-jahren-90782930.html Wa.de vom 31.05.2021]</ref> Beim weiteren Versuch, das Feuer einzudämmen, kamen weitere 22 Bergleute mit Verletzungen davon, von denen drei ihren Verletzungen im Krankenhaus erlagen. Somit fanden im Zuge dieses Unglücks insgesamt 17 Bergleute den Tod – das schlimmste Unglück auf Heinrich-Robert.<ref>vgl. [[:Datei:Stefan Gehre - Alte Wunden aufgerissen - WA vom 22-07-2021.pdf|Stefan Gehre: Alte Wunden aufgerissen. 70 Jahre nach Bergwerks-Unglück trifft Richard Thiel "der Schlag". Westfälischer Anzeiger vom 22.07.2021]] sowie Stefan Gehre: Ein schwarzer Tag für Heinrich Robert. An diesem Montag vor 70 Jahren verloren bei einem Grubenunglück 17 Kumpel ihr Leben. Westfälischer Anzeiger vom 31. Mai 2021 </ref> Die Abwetterverbindung zum Schacht Robert musste im Nachgang verschlossen werden und eine Abteilung der Zeche wurde aufgegeben, weshalb einige hundert Bergleute vorübergehend für mehrere Monate zur Zeche Friedrich-Heinrich nach Kamp-Lintfort versetzt werden mussten.<ref>Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001. 100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref> Insgesamt ruhte der gesamte Betrieb für ca. vier Wochen.
 
Ebenfalls [[1951]] wurde im Schacht Franz ein Bohrloch vom Schachtsumpf zur sechsten Sohle des Bergwerks in 1024 Meter Tiefe angelegt.  


Ebenfalls [[1951]] wurde im Schacht Franz ein Bohrloch vom Schachtsumpf zur sechsten Sohle des Bergwerks in 1024 Meter Tiefe angelegt.
Am [[1. August]] [[1952]] wird Johannes Starkmuth neuer Bergwerksdirektor auf der Zeche Heinrich Robert.<ref> vgl. Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901–2001. 100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref>


Im Jahr [[1953]] beginnen die Bauarbeiten für den heute denkmalgeschützten Hammerkopfturm der Zeche über dem Schacht Robert.<ref>Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901–2001. 100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref>
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-05.jpg|mini|rechts|Schwarzkaue]]
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert Lampenstube.jpg|mini|rechts|Lampenstube, 2009]]
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert Lampenstube.jpg|mini|rechts|Lampenstube, 2009]]
[[1958]] wurde mit dem Neubau der Mannschaftskaue am [[Schacht Heinrich]] begonnen, der erst [[1963]] fertiggestellt wurde.<ref>Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 23</ref> Im Abbaugebiet der Zeche kam es im gleichen Jahr zu teilweise massiven Bergsenkungen.<ref>Michael Rost: [[Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001]] - 100 Jahre Heinrich Robert, Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref>
[[1958]] wurde mit dem Neubau der Mannschaftskaue am [[Schacht Heinrich]] begonnen, der erst [[1963]] fertiggestellt wurde.<ref>Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 23</ref> Im Abbaugebiet der Zeche kam es im gleichen Jahr zu teilweise massiven Bergsenkungen.<ref>Michael Rost: [[Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001]] - 100 Jahre Heinrich Robert, Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref>
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Der Plan wurde schließlich unverändert ab dem [[1. April]] [[1998]] umgesetzt. Die Geschichte des Verbundbergwerks reichte somit bis in das Jahr 1873 zurück, als man mit dem Abteufen des Schachtes Grillo I des Bergwerks ''Monopol'' in Kamen begann.
Der Plan wurde schließlich unverändert ab dem [[1. April]] [[1998]] umgesetzt. Die Geschichte des Verbundbergwerks reichte somit bis in das Jahr 1873 zurück, als man mit dem Abteufen des Schachtes Grillo I des Bergwerks ''Monopol'' in Kamen begann.


'''<br/>Die drei Standorte bzw. Teil-Bergwerke des Bergwerks Ost:'''
'''Die drei Standorte bzw. Teil-Bergwerke des Bergwerks Ost:'''
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Bild:Hammerkopfturm_Heinrich_Robert.jpg|Zeche Heinrich-Robert, Hamm
Bild:Hammerkopfturm_Heinrich_Robert.jpg|Zeche Heinrich-Robert, Hamm
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Die Schüttung der Halde Kissinger Höhe endete ebenfalls 1998. Neben ihr wurde von [[2000]] bis [[2005]] die [[Halde Humbert]] aufgeschüttet. Ihren Namen hat die Halde vom unter ihr begrabenen, ehemaligen Schacht Humbert bekommen.
Die Schüttung der Halde Kissinger Höhe endete ebenfalls 1998. Neben ihr wurde von [[2000]] bis [[2005]] die [[Halde Humbert]] aufgeschüttet. Ihren Namen hat die Halde vom unter ihr begrabenen, ehemaligen Schacht Humbert bekommen.
Für rund 285 Millionen Euro wurde der frühere Wetterschacht der Zeche Königsborn in Bönen am Schacht Lerche um das Jahr 2000 für eine Ausdehnung des Bergwerks Ost ausgebaut. Er wurde am [[29. September]] [[2002]] in Betrieb gesetzt.<ref name="Wade-2022-10-24">[https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/schacht-lerche-naechster-foerderturm-in-hamm-bald-abgerissen-91851428.html Wa.de vom 24. Oktober 2022]</ref>


Der Abbau der Steinkohle erfolgte auf dem Bergwerk Ost bei einer Teufe von 1.200 im Bereich Heinrich-Robert und bis 1.500 Metern im Bereich Monopol. Die größte Tiefe lag bei 1.460 Metern unter NN. Die Länge des Streckennetzes betrug 80 Kilometer und das Grubenfeld erstreckte sich auf 285 Quadratkilometer im November [[2008]]. Auf dem Bergwerk waren zuletzt circa 2.600 Menschen beschäftigt (davon 179 Auszubildende) und die Jahresförderung betrug rund 1,5 Millionen Tonnen. Das Bergwerk Ost verfügte über knapp 60 Millionen Tonnen Fettkohlenreserve.  
Der Abbau der Steinkohle erfolgte auf dem Bergwerk Ost bei einer Teufe von 1.200 im Bereich Heinrich-Robert und bis 1.500 Metern im Bereich Monopol. Die größte Tiefe lag bei 1.460 Metern unter NN. Die Länge des Streckennetzes betrug 80 Kilometer und das Grubenfeld erstreckte sich auf 285 Quadratkilometer im November [[2008]]. Auf dem Bergwerk waren zuletzt circa 2.600 Menschen beschäftigt (davon 179 Auszubildende) und die Jahresförderung betrug rund 1,5 Millionen Tonnen. Das Bergwerk Ost verfügte über knapp 60 Millionen Tonnen Fettkohlenreserve.  
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==== Stilllegung ====
==== Stilllegung ====
Am [[30. September]] [[2010]] wurde die letzte Förderschicht gefahren. Seitdem ruht auch der Bergbau im östlichen Ruhrgebiet. Ein Jahr später waren alle Maschinen und Anlagen unter Tage abgebaut.  
Am [[30. September]] [[2010]] wurde die letzte Förderschicht gefahren. Seitdem ruht auch der Bergbau im östlichen Ruhrgebiet. Ein Jahr später waren alle Maschinen und Anlagen unter Tage abgebaut.  


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== Verbleib und Nachnutzung ==
== Verbleib und Nachnutzung ==
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert 2012.jpg|mini|rechts|Luftbild vor Abriss, 2012]]
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert 2012.jpg|mini|rechts|Luftbild vor Abriss, 2012 © RVR/Hubert Harst ([https://luftbilder.rvr.ruhr/portal/home luftbilder.rvr.ruhr]), [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
Für die erhaltenen Anlagen, Gebäude und das Betriebsgelände wurden inzwischen verschiedene Formen der öffentlichen und gewerblichen Nachnutzung entwickelt. Teile der Maßnahmen befinden sich noch in Vorbereitung (Stand 2021).
Für die erhaltenen Anlagen, Gebäude und das Betriebsgelände wurden inzwischen verschiedene Formen der öffentlichen und gewerblichen Nachnutzung entwickelt. Teile der Maßnahmen befinden sich noch in Vorbereitung (Stand 2021).


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=== Gebäude und Anlagen ===
=== Gebäude und Anlagen ===
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert (2020).jpeg|mini|rechts|Große Teile der denkmalgeschützten Anlagen (Luftbild, 2020)]]
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert (2020).jpeg|mini|rechts|Große Teile der denkmalgeschützten Anlagen (Luftbild, 2020)]]
[[Datei:Zeche Heinrich-Robert (2022).jpeg|mini|rechts|Überreste der Anlagen im Februar 2022, Ansicht von der [[Kokereistraße]]]]
[[Datei:CreativRevier-Heinrich-Robert-02.jpg|mini|rechts|Fördergerüst über dem einstigen Schacht Heinrich]]
[[Datei:Zeche HR.jpg|mini|rechts|Geschützte Anlagen]]
Das ehemalige ''Kasino'' der Zeche dient schon länger als [[Jugendzentrum_Casino|Jugendzentrum]].
Das ehemalige ''Kasino'' der Zeche dient schon länger als [[Jugendzentrum_Casino|Jugendzentrum]].
[[Datei:Zeche HR.jpg|mini|rechts|Geschützte Anlagen]]


Die Hauptschachtanlage der Zeche Heinrich-Robert zwischen den Stadtteilen Wiescherhöfen und Herringen an der Kamener Straße wurde nahezu komplett erhalten, nur einige Nebengebäude wurden bis Ende [[2018]] abgerissen. Das die Stadtteile Herringen und Wiescherhöfen prägende Hammerkopf-Gebäude des Bergwerks, die Maschinenzentrale sowie weitere als historisches Ensemble schützenswerte Gebäude wurden hingegen unter Denkmalschutz gestellt, namentlich:<ref>[https://www.wa.de/hamm/berlin-steckt-millionen-in-hammer-creativrevier-heinrich-robert-90113653.html Wa.de vom 27.11.2020]</ref>
Die Hauptschachtanlage der Zeche Heinrich-Robert zwischen den Stadtteilen Wiescherhöfen und Herringen an der Kamener Straße wurde nahezu komplett erhalten, nur einige Nebengebäude wurden bis Ende [[2018]] abgerissen. Das die Stadtteile Herringen und Wiescherhöfen prägende Hammerkopf-Gebäude des Bergwerks, die Maschinenzentrale sowie weitere als historisches Ensemble schützenswerte Gebäude wurden hingegen unter Denkmalschutz gestellt, namentlich:<ref>[https://www.wa.de/hamm/berlin-steckt-millionen-in-hammer-creativrevier-heinrich-robert-90113653.html Wa.de vom 27.11.2020]</ref>
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* (Kasino)
* (Kasino)


Teile der Anlagen werden inzwischen nach Renovierung gewerblich vermietet, weitere Gebäude sollen im Zuge der Errichtung des ''CreativReviers'' folgen.
Teile der Anlagen werden inzwischen nach Renovierung gewerblich vermietet, weitere Gebäude sollen im Zuge der Errichtung des ''CreativReviers'' folgen. Im Frühjahr [[2023]] kam es in der Zeche zu einer [[2023#Einbruchsserie_auf_Heinrich-Robert|Serie von Einbrüchen]], bei denen mehrere Tonnen Kupfer entwendet wurden. Verschiedene Täter schlagen ab Ende Februar im Hammerkopfturm, der Maschinenhalle, Schmiede und Elektrozentrale zu. Alleine aus dem Hammerkopfturm werden bei zwei verschiedenen Taten, die erst später bemerkt wurden, jeweils eine Tonne Kupfer erbeutet. Andere Täter gingen jedoch weniger professionell vor und wurden noch vor Ort verhaftet.


Die ''RAG Mining Solutions GmbH'' bemühte sich bis zuletzt darum, Teile der Schachtanlage Lerche (Fördermaschine, Fördergerüst und drei Kältemaschinen) zu veräußern. Allerdings folgte schließlich der Abriss, da keine Nachfolgenutzung zur Auswahl stand.
Ab Anfang Juli [[2024]] sollten die ehemalige Schreinerei, die alte Schmiede (Asbestfund), der Kühlturm, Schachthalle und Förderturm von Schacht Heinrich (fehlende Standsicherheit) sowie das QdA-Zentrum zurückgebaut werden, da sie nicht unter Denkmalschutz stehen und keiner Nachnutzung zugeführt werden können. Die Arbeiten sollten ursprünglich [[2026]] beendet sein. Entsprechende Pläne stellte Thomas Middelmann von RAG Montan Immobilien am Rande des Herringer Neujahrsempfangs in der Aula der [[Jahnschule]] mit.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/rag-kuendigt-weitere-rueckbauarbeiten-auf-heinrich-robert-an-92819909.html ''CreativRevier Heinrich Robert: zweite große Abrissphase im Sommer'']. In: wa.de vom 7. Februar 2024.</ref> Im Juni 2025 meldete der [[Westfälischer Anzeiger|Westfälische Anzeiger]], dass die RAG den Rückbau der Gebäude bereits bis Ende des Sommers 2025 mit dem Abriss des Mannschaftsgangs beenden könne.<ref name="wade250607"/>


=== Schächte und Halden ===
=== Schächte und Halden ===
 
Die Schächte Heinrich und Robert wurden im August 2013 verfüllt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/wetterschacht-sandbochum-wird-verfuellt-2788321.html Wa.de vom 07.08.2013]</ref> Der Abriss des 31 Meter hohen Förderturms über Schacht Heinrich sollte ursprünglich im Jahr 2023 erfolgen<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/foerderturm-schacht-heinrich-das-ist-der-neue-abriss-zeitplan-91830775.html ''Förderturm Schacht Heinrich: Das ist der neue Abriss-Zeitplan'']. In: wa.de vom 8. Oktober 2022.</ref> und startete schließlich erst in der letzten Maiwoche 2025. Hierzu wurde binnen drei Wochen ein moderner Abrissbagger aufgestellt, der das Gerüst bis Mitte Juni abtrug und zerkleinerte.<ref name="wade250607">Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/schachtes-auf-heinrich-robert-abriss-auf-zechengelaende-das-ende-des-93771010.html ''Abriss auf Zechengelände: Das Ende des Schachtes auf Heinrich Robert'']. In: wa.de vom 7. Juni 2025.</ref>
Die Schächte Heinrich und Robert wurden im August 2013 verfüllt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/wetterschacht-sandbochum-wird-verfuellt-2788321.html Wa.de vom 07.08.2013]</ref>  


Vom schon in den 90er-Jahren aufgegebenen Schacht Franz ist außer einer Protegohaube über dem bereits [[2002]] verfüllten Schacht nichts mehr vorhanden. Am [[19. Dezember]] [[2003]] wurde das Fördergerüst von Schacht Franz, das jahrzehntelang das Herringer Ortsbild prägte, trotz seines hohen Denkmalwerts gesprengt. Das Außengelände wurde ab 2009 zum [[Lippepark]] umgestaltet.
Vom schon in den 90er-Jahren aufgegebenen Schacht Franz ist außer einer Protegohaube über dem bereits [[2002]] verfüllten Schacht nichts mehr vorhanden. Am [[19. Dezember]] [[2003]] wurde das Fördergerüst von Schacht Franz, das jahrzehntelang das Herringer Ortsbild prägte, trotz seines hohen Denkmalwerts gesprengt. Das Außengelände wurde ab 2009 zum [[Lippepark]] umgestaltet.
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Ebenso finden sich von Schacht Humbert, dessen Verfüllung [[2001]] erfolgte, keine bergbaulichen Spuren mehr. Auf dem Gelände befindet sich heute eine Abraumhalde, die ehemalige [[Halde Humbert]]. Sie steht heute Spaziergängern ganztägig offen.
Ebenso finden sich von Schacht Humbert, dessen Verfüllung [[2001]] erfolgte, keine bergbaulichen Spuren mehr. Auf dem Gelände befindet sich heute eine Abraumhalde, die ehemalige [[Halde Humbert]]. Sie steht heute Spaziergängern ganztägig offen.


Der Schacht Lerche wurde im August 2011 verfüllt, Schacht Sandbochum wurde bis zum Frühjahr 2013 noch für die Wasserhaltung offen gehalten und dann ebenfalls verfüllt.
Der Schacht Lerche wurde im Frühjahr 2013 verfüllt. Das Fördergerüst, das zunächst als Gerüst des Schachtes Romberg der Zeche Haus Aden gedient hatte, blieb jedoch intakt.<ref name="wade2407"/> Die ''RAG Mining Solutions GmbH'' bemühte sich bis zuletzt darum, Teile der Schachtanlage Lerche (Fördermaschine, Fördergerüst und drei Kältemaschinen) zu veräußern, ohne Erfolg. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verzichtete darauf, Schacht Lerche unter Denkmalschutz zu stellen, obwohl man den Denkmalwert 2015 festgestellt hatte. Da jedoch Teile der Zeche Heinrich-Robert unter Schutz gestellt wurden, wurde auf eine Eintragung von Schacht Lerche in die [[Denkmalliste der Stadt Hamm]] verzichtet.<ref name="wade2407"/> Anfang 2024 berichtete der [[WA]], dass die Abrissgenehmigung nun vorliegt, nachdem aus zeitgeschichtlichen Gründen zunächst eine Dokumentation der Anlagen für die Nachwelt erfolgen musste.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/creativrevier-heinrich-robert-in-hamm-hat-2024-viel-vor-92770666.html „Public Viewing, ExtraSchicht und mehr: CreativRevier will 2024 durchstarten“] in: wa.de vom 11. Januar 2024</ref> Der Abriss ist inzwischen für das erste Quartal 2025 avisiert.<ref name="wade2407">Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/ende-des-golfschlaegers-rueckbau-von-schacht-lerche-in-hamm-naht-93194768.html „Ende des „Golfschlägers“: Abriss von Schacht Lerche steht bevor“] in: wa.de vom 18. Juli 2024</ref>
 
Schacht Sandbochum wurde bis zum Frühjahr 2013 noch für die Wasserhaltung offen gehalten und dann ebenfalls verfüllt. Die dortigen Gebäude werden nach Ende des Abrisses an Schacht Lerche ebenso dem Erdboden gleich gemacht, anschließend entsteht an dieser entlegenen Lage wieder Wald.<ref name="Wade-2022-10-24"/>


Auf der früheren Halde [[Kissinger Höhe]] können ganztägig Teile der auf Heinrich-Robert genutzten Anlagen auf einem Bergbaulehrpfad besichtigt werden.
Auf der früheren Halde [[Kissinger Höhe]] können ganztägig Teile der auf Heinrich-Robert genutzten Anlagen auf einem Bergbaulehrpfad besichtigt werden.
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== Trivia ==
== Trivia ==
[[Datei:Alltagsmensch Theo.jpg|mini|rechts|Bergbaudenkmal Pelkum]]
[[Datei:Strassenschild Robertstrasse.jpg|mini|rechts]]
[[Datei:Strassenschild Heinrichstrasse.jpg|mini|rechts]]
* Zur Erinnerung an die Zeche existiert am [[Wiescherhöfener Markt]] ein Bergbaudenkmal. Die naheliegende Fußgängerampel zeigt einen Bergmann anstelle der generischen Lichtzeichen. Zusätzlich erinnert dort ein [[Alltagsmenschen|Alltagsmensch]] an die Zeche.
* Zur Erinnerung an die Zeche existiert am [[Wiescherhöfener Markt]] ein Bergbaudenkmal. Die naheliegende Fußgängerampel zeigt einen Bergmann anstelle der generischen Lichtzeichen. Zusätzlich erinnert dort ein [[Alltagsmenschen|Alltagsmensch]] an die Zeche.
* Von der Zeche leiten sich zahlreiche Straßennamen im Bezirk Pelkum ab, darunter etwa die [[De-Wendel-Straße]], [[Heinrichstraße]], [[Robertstraße]], [[Am Bergwerk]] und die [[Kokereistraße]]. Auch alte Flöze sind in Straßennamen vertreten, etwa [[Hängebank]], [[Dünnebank]], [[Dickebank]], [[Röttgersbank]] und [[Wasserfall]]. [[Am Schräggraben]] leitet sich von einer Bergbautechnik ab.
* Von der Zeche leiten sich zahlreiche Straßennamen im Bezirk Pelkum ab, darunter etwa die [[De-Wendel-Straße]], [[Heinrichstraße]], [[Robertstraße]], [[Zum Bergwerk]] und die [[Kokereistraße]]. Auch alte Flöze sind in Straßennamen vertreten, etwa [[Hängebank]], [[Dünnebank]], [[Dickebank]], [[Röttgersbank]] und [[Wasserfall]] in der alten [[Zechensiedlung]]. Auch [[Am Schräggraben]] leitet sich von einer Bergbautechnik ab.
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Datei:Alltagsmensch Theo.jpg|Bergbaudenkmal Pelkum
Datei:Strassenschild Heinrichstrasse.jpg
Datei:Strassenschild Robertstrasse.jpg
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== Fotos ==
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<references/>
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[[Kategorie:Bergbau]]
[[Kategorie:Zechen]]
[[Kategorie:Zechen]]
[[Kategorie:Ehemalige Firmen]]
[[Kategorie:Baudenkmäler]]
[[Kategorie:Baudenkmäler]]
[[Kategorie:Baudenkmäler in Pelkum‎]]
[[Kategorie:Baudenkmäler in Herringen‎]]
[[Kategorie:Pelkum (Bezirk)]]
[[Kategorie:Wiescherhöfen]]
[[Kategorie:Herringen (Bezirk)]]