Willy-Brandt-Platz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die heutige Gestaltung des Platzes geht auf eine grundlegende Überarbeitung zwischen den Jahren 1999 und 2000 zurück, bei der die heutige Bus-[[Insel]] errichtet und der Platz neu gepflastert wurde. Außerdem wurde ein künstlicher Flusslauf anstelle der alten Springbrunnen errichtet. Offizielle Einweihung war das Bahnhofsfest am [[19. August]] [[2000]].<ref>HAMMMagazin 08/2000, S. 5</ref>
Aufnahmen aus den 1920er-Jahren zeigen den Willy-Brandt-Platz noch als funktionale Verkehrsfläche ohne gestalterischen Anspruch, lediglich einzelne Baumreihen, etwa vor dem Bahnhofsgebäude, sind zu erkennen. Ansonsten dominieren gepflasterte Freiflächen, die als Parkplätze dienen. Bis in die 1960er-Jahre fuhr hier zudem die [[Straßenbahn]].


Von [[1953]] bis 1999 bestand der Busbahnhof hingegen aus sieben getrennten Bussteigen. Zwischen dem Willy-Brandt-Platz und dem Grundstück des Kaufhauses [[Horten]] sowie auf der heute gepflasterten Freifläche war der Platz mit Blumenbeeten und Springbrunnen aus Waschbeton sowie einem Eisenbahndenkmal verziert. Das Eisenbahndenkmal befindet sich heute am Westausgang des Bahnhofs, nahe des DB-Gebäudes.  
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde ein neuer Busbahnhof mit damals fünf Bussteigen erbaut. Er konnte am [[7. August]] [[1953]] eingeweiht werden.<ref>vgl. Aus der Chronik der Stadt Hamm. Wichtige Ereignisse vom 1. Juli 1953 – 30. Juni 1954. In: Friedhelm Kaiser (Hrsg.): Heimat am Hellweg. Kalender 1955 für Hamm und den Landkreis Unna. Unna o. J. (1954), S. 108.</ref>


Mit der Errichtung des Kaufhauses bis zum Jahre [[1970]] verschwanden bereits ein Zeitungskiosk, ein Park und ein oberirdischer Parkplatz, die sich bis dahin auf dem Willy-Brandt-Platz befunden hatten, vgl. ''Presseberichte''.
Bis in die 1960er-Jahre, vor dem Bau des Kaufhauses [[Horten (Fotos)|Horten]], existierte auf der Südseite des Platzes eine große Rasenfläche mit Bäumen und Sitzbänken. Auf dem nördlichen Teil befanden sich ein oberirdischer Parkplatz und ein Zeitungskiosk. Beim Bau des Warenhauses der Horten AG (Eröffnung: 1. Oktober 1970) wurde der Platz dann in weiten Teilen mit einer zweistöckige Tiefgarage unterkellert. Der Platz vor dem Haupteingang von Horten wurde im Stile der Zeit mit Blumenbeeten und Springbrunnen aus quadratischen Waschbeton-Becken sowie einem Eisenbahndenkmal aufgewertet. Diese Gestaltung ähnelte auch der damaligen Erscheinung der zur Fußgängerzone umgebauten [[Weststraße]] (Eröffnung ebenfalls 1970). Der Busbahnhof verfügte nach seinem Wiederaufbau zuletzt über sieben getrennte Bussteige, die jedoch bis zu seinem Abriss keine geschlossene Überdachung boten.


Seit einem Ratsbeschluss vom [[14. Februar]] [[2017]] gilt am Willy-Brandt-Platz ein [[Glasverbot]] an allen Tagen und zu jeder Zeit.
Seine heutige Gestalt erhielt der Platz im Rahmen seiner letzten Überarbeitung von [[1999]] bis [[2000]]. Anstelle der bisherigen Bussteige wurde die Bus-[[Insel]] errichtet, daneben wurde der gesamte Platz neu gepflastert. Auf der Südseite wurde ein künstlicher Flusslauf geschaffen, dort wurden auch neue Bäume gesetzt. Die Blumeninseln und Springbrunnen vor Horten wurden in diesem Zuge wieder entfernt und das Eisenbahndenkmal zum Westausgang des Hauptbahnhofs versetzt, vor das dortige DB-Verwaltungsgebäude. Diese Gestaltung ähnelte abermals der fast zeitgleich erneuerten [[Weststraße]]. Die Einweihung des neu gestalteten Willy-Brandt-Platzes wurde auf dem [[Bahnhofsfest]] am [[19. August]] [[2000]] gefeiert.<ref>HAMMMagazin 08/2000, S. 5</ref> 
 
Der Willy-Brandt-Platz sollte nach seinem erneuten Umbau durch weitläufige Freiflächen für Veranstaltungen besser nutzbar sein, hiervon wurde zunächst jedoch nur bei wenigen Gelegenheiten im Jahr auch Gebrauch gemacht, darunter beim jährlichen [[Hamburger Fischmarkt]], dem Bahnhofsfest oder am [[Nordrhein-Westfalen Tag|NRW-Tag]] 2009. Ein gastronomisches Angebot konnte sich trotz intensiver Bemühungen der Stadt in den 2010er-Jahren hier nicht etablieren. [[Empting’s Backstube]], Siegerin eines städtischen Bieterwettbewerbs, scheiterte nach kurzer Zeit mit dem ''School-Bus-Diner''. Seit den 2020er-Jahren wird versucht, den Platz intensiver zu bespielen und dadurch zu beleben. Ein Beispiel ist das jährlich stattfindende mehrtätige Stadt- und Kulturfest [[h4]], bei dem es auf dem Willy-Brandt-Platz stets eine Bühne gibt. Hintergrund dieser Bemühungen ist auch die verschlechterte [[Willy-Brandt-Platz#Sicherheitslage|Sicherheitslage]] auf dem Platz.
 
Der im Jahr [[2000]] installierte Brunnen war als Laub- und Schmutzfänger bereits öfter von Ausfällen betroffen und ist nun seit Längerem außer Betrieb, da die Wasserleitungen unter dem Pflaster „kaputt gefahren“ und damit undicht seien. Eine Reparatur und Erneuerung des Brunnens und seiner Leitungen seien langfristig angedacht, so ein Stadtsprecher im Dezember 2023 gegenüber dem [[WA]].<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/verschleiss-und-kaputte-leitungen-handlungsbedarf-vor-dem-bahnhof-92730501.html „Verschleiß und kaputte Leitungen: Handlungsbedarf vor dem Bahnhof“] in: wa.de vom 15. Dezember 2023</ref>
 
== Sicherheitslage ==
Ab [[2006]] rückte das Bahnhofsumfeld in den Fokus der Stadtplanung. Mit der Errichtung des [[Heinrich-von-Kleist-Forum]]s (2008–2010) anstelle des dafür abgerissenen Kaufhauses Horten, das seit 2005 leergestanden hatte, verband man die Hoffnung, das Bahnhofsumfeld in Nähe zum [[Gustav-Lübcke-Museum]] mit der Ansiedlung der [[Stadtbüchereien Hamm|Stadtbücherei]], der [[Volkshochschule Hamm|VHS]] und der [[SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen|SRH]] zu einem Ort der Bildung und Kultur umzugestalten und in diesem Zuge auch den Handel wieder zu vitalisieren.
 
Der aus verschiedenen Gründen dennoch weiter fortschreitende Niedergang der angrenzenden [[Bahnhofstraße]] beeinträchtige schließlich auch das Image des Willy-Brandt-Platzes. Ungefähr seit der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre ist das Bahnhofsumfeld in der Bevölkerung als Betätigungsfeld von Drogendealern allgemein bekannt. Polizei, Kommunaler Ordnungsdienst und Zoll reagierten über die Jahre mit gelegentlichen Razzien und Großkontrollen auf dem Vorplatz des Bahnhofs und in benachbarten Betrieben, die sich zuletzt nochmals intensivierten.
 
Zur Vorbeugung von Verschmutzung und Gewalt gilt bereits seit einem Ratsbeschluss vom [[14. Februar]] [[2017]] am Willy-Brandt-Platz ein generelles [[Glasverbot]]. Polizeipräsident Thomas Kubera erklärte den gesamten Bahnhofsvorplatz, neben der [[Südstraße]], schließlich Anfang [[2024]] offiziell zu einem von zwei Kriminalitätsschwerpunkten. Mit dem [[SiKo-Point]] wurde daraufhin wenig später bis auf unbestimmte Zeit eine dauerhafte, gemeinsame Präsenz der Ordnungskräfte errichtet. Seither kommt auf dem Willy-Brandt-Platz sporadisch auch eine mobile [[Videoüberwachung|Videoüberwachungsanlage]] zum Einsatz.


== Hausnummern ==
== Hausnummern ==
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Bild:Luftbild_Bahnhofsviertel.jpg|Bahnhofsviertel aus der Luft (vor Horten-Abriss)
Bild:Luftbild_Bahnhofsviertel.jpg|Bahnhofsviertel aus der Luft (vor Horten-Abriss)
Bild:Bahnhofsviertel.jpg|Bahnhofsviertel aus der Luft (nach Horten-Abriss)
Bild:Bahnhofsviertel.jpg|Bahnhofsviertel aus der Luft (nach Horten-Abriss)
Bild:Videoüberwachungsanlage Willy-Brandt-Platz.jpg|Videoüberwachung (2024)
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== Besonderheiten ==
== Besonderheiten ==
[[Datei:Verkehrsschild 274_20.jpg]]
[[Datei:Verkehrszeichen 274-20.png|x100px]]
[[Datei:Verkehrszeichen 242.1.png|x100px]]
[[Datei:Verkehrszeichen 242.1.png|x100px]]
* Fußgängerzone zwischen [[Insel]] und [[Bahnhofstraße]]
* Fußgängerzone zwischen [[Insel]] und [[Bahnhofstraße]]