Natur- und Umweltschutz in Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Renaturierung der Lippewiesen ===
=== Renaturierung der Lippewiesen ===
[[Datei:Auenpark-8.jpg|mini|rechts|Flora im Auenpark, Juni 2023]]
[[Datei:Auenpark-8.jpg|mini|rechts|Flora im Auenpark, Juni 2023]]
Zahlreiche Projekte der Stadtplanung befassten sich ab Mitte der 2000er Jahre schwerpunktmäßig mit der umwelt- und klimagerechten Umgestaltung der [[Lippewiesen]]. Dazu zählten die Projekte [[LIFE-Projekt Lippeaue|LIFE]] (2005–2010) und [[LIFE+-Projekt Lippeaue|LIFE+]] (2010–2015), die vom Großprojekt [[Erlebensraum Lippeaue]] (2018–2023) gefolgt wurden. Anstelle des Baus des [[2006]] an einem Votum der Bürger gescheiterten [[Lippesee|Lippesees]] wurde die Lippeaue renaturiert und in diesem Zuge der Hochwasserschutz verbessert. Es entstand ein neuer Park, der [[Auenpark]]. Die Maßnahme des Erlebensraums Lippeaue dient aber nicht nur dem Artenschutz der wild lebenden Tierarten allein, sondern es sind große Bereiche für die Naherholung und den Tourismus (... "Erlebensraum") geschaffen worden.  
Zahlreiche Projekte der Stadtplanung befassten sich ab Mitte der 2000er Jahre schwerpunktmäßig mit der umwelt- und klimagerechten Umgestaltung der [[Lippewiesen]]. Dazu zählten die Projekte [[LIFE-Projekt Lippeaue|LIFE]] (2005–2010) und [[LIFE+-Projekt Lippeaue|LIFE+]] (2010–2015), die vom Großprojekt [[Erlebensraum Lippeaue]] (2018–2023) gefolgt wurden. Anstelle des Baus des [[2006]] an einem Votum der Bürger gescheiterten [[Lippesee|Lippesees]] wurde die Lippeaue renaturiert und in diesem Zuge der Hochwasserschutz verbessert. Es entstand ein neuer Park, der [[Auenpark]]. Die Maßnahme des Erlebensraums Lippeaue diente aber nicht nur dem Artenschutz allein; es wurden auch große Bereiche für die Naherholung und den Tourismus („Erlebensraum“) geschaffen.  


Als Erfolg gilt die Wiederansiedlung brütender [[Störche in Hamm]] sowie die Rückkehr der [[Biber in der Hammer Lippeaue]].
Als Erfolg gilt die Wiederansiedlung brütender [[Störche in Hamm]] sowie die Rückkehr der [[Biber in der Hammer Lippeaue]].
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Am [[30. September]] [[1989]] wurde der erste Landschaftsplan (LP) in Hamm, der LP Hamm-West, rechtskräftig. Planende Behörde war die ''Untere Landschaftsbehörde'' der Stadt Hamm im Umweltamt. Die Bearbeitungszeit hatte 14 Jahre betragen. In diesem Planwerk wurden [[Naturschutzgebiete in Hamm|Naturschutzgebiete]], [[Landschaftsschutzgebiete]] und geschützte Landschaftsbestandteile festgelegt. Es gibt eine Festsetzungskarte und eine Entwicklungskarte, in der Ziele für einzelne Gebiete formuliert werden.  
Am [[30. September]] [[1989]] wurde der erste Landschaftsplan (LP) in Hamm, der LP Hamm-West, rechtskräftig. Planende Behörde war die ''Untere Landschaftsbehörde'' der Stadt Hamm im Umweltamt. Die Bearbeitungszeit hatte 14 Jahre betragen. In diesem Planwerk wurden [[Naturschutzgebiete in Hamm|Naturschutzgebiete]], [[Landschaftsschutzgebiete]] und geschützte Landschaftsbestandteile festgelegt. Es gibt eine Festsetzungskarte und eine Entwicklungskarte, in der Ziele für einzelne Gebiete formuliert werden.  


Es folgten die Landschaftspläne Hamm-Ost (24.06.1997) und Hamm-Süd (12.05.2004). Die LPs gelten nur im unbebauten Außenbereich, nicht innerhalb der „im Zusammenhang bebauten Ortsteile“. In den Bestimmungen der Schutzgebiete wird festgeschrieben, welche Tätigkeiten dort erlaubt bzw. nicht erlaubt sind und welche Entwicklungen angestrebt werden. Alle Pläne sind in die Jahre gekommen und müssen überarbeitet werden (Stand 2023).
Es folgten die Landschaftspläne Hamm-Ost ([[24. Juni]] [[1997]]) und Hamm-Süd ([[12. Mai]] [[2004]]). Die LPs gelten nur im unbebauten Außenbereich, nicht innerhalb der „im Zusammenhang bebauten Ortsteile“. In den Bestimmungen der Schutzgebiete wird festgeschrieben, welche Tätigkeiten dort erlaubt bzw. nicht erlaubt sind und welche Entwicklungen angestrebt werden. Alle Pläne sind in die Jahre gekommen und müssen überarbeitet werden (Stand 2023).


''→ siehe Hauptartikel: [[Naturschutzgebiete in Hamm]]''
''→ siehe Hauptartikel: [[Naturschutzgebiete in Hamm]]''
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Die städtischen Dienstleistungen rund um Müll und Entsorgung sind in dem öffentlichen Unternehmen [[Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Hamm]] (ASH) zusammengefasst. Ab dem [[1. Januar]] [[2008]] war für die Abholung der Wertstoffe im Gelben Sack kurzzeitig Remondis zuständig. Schon [[2010]] übernahm die ASH wieder die Abholung der Gelben Säcke, da sich Remondis „auf sein Kerngeschäft im Kreis Unna konzentrieren“ wollte. Die Entsorgung der übrigen Abfälle befand sich dagegen kontinuierlich in der Hand der ASH.
Die städtischen Dienstleistungen rund um Müll und Entsorgung sind in dem öffentlichen Unternehmen [[Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Hamm]] (ASH) zusammengefasst. Ab dem [[1. Januar]] [[2008]] war für die Abholung der Wertstoffe im Gelben Sack kurzzeitig Remondis zuständig. Schon [[2010]] übernahm die ASH wieder die Abholung der Gelben Säcke, da sich Remondis „auf sein Kerngeschäft im Kreis Unna konzentrieren“ wollte. Die Entsorgung der übrigen Abfälle befand sich dagegen kontinuierlich in der Hand der ASH.


Die Einführung einer blauen Tonne für Altpapier erfolgte Anfang der 2000er-Jahre. Vorher musste das Altpapier an zentralen [[:Kategorie:Glascontainer|Sammelstellen]], an denen bis heute das Altglas gesammelt wird, abgegeben werden. In den 2010er Jahren wurde schließlich als Ersatz für die Gelben Säcke, die zuerst in Bürgerämtern, später in Supermärkten abgeholt werden mussten, die Wertstofftonne (mit orangener Kennzeichnung) eingeführt.
Die Einführung einer blauen Tonne für Altpapier erfolgte Anfang der 2000er-Jahre. Vorher musste das Altpapier an zentralen [[:Kategorie:Glascontainer|Sammelstellen]], an denen bis heute das Altglas gesammelt wird, abgegeben werden. In den 2010er-Jahren wurde schließlich als Ersatz für die Gelben Säcke, die zuerst in Bürgerämtern, später in Supermärkten abgeholt werden mussten, die Wertstofftonne (mit orangener Kennzeichnung) eingeführt.


==== Elektroschrott ====
==== Elektroschrott ====
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Ein großer Kritikpunkt der Umweltverbände ist der aus deren Sicht ungehemmte Freiflächenverbrauch in Hamm. Als Beispiel ist der [[Inlogparc]] an der Stadtgrenze zu Bönen zu nennen. Dort sind weitere 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche mit sehr guten ackerbaulichen Bodenwerten in der Verplanung der nördlichen Erweiterung des Industriegebiets Inlogparc. Hiergegen wurde die ''[[Bürgergemeinschaft gegen die Zerstörung der Weetfelder Landschaft|Bürgergemeinschaft gegen die Zerstörung der Weetfelder Landschaft e. V.]]'' ursprünglich gegründet.
Ein großer Kritikpunkt der Umweltverbände ist der aus deren Sicht ungehemmte Freiflächenverbrauch in Hamm. Als Beispiel ist der [[Inlogparc]] an der Stadtgrenze zu Bönen zu nennen. Dort sind weitere 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche mit sehr guten ackerbaulichen Bodenwerten in der Verplanung der nördlichen Erweiterung des Industriegebiets Inlogparc. Hiergegen wurde die ''[[Bürgergemeinschaft gegen die Zerstörung der Weetfelder Landschaft|Bürgergemeinschaft gegen die Zerstörung der Weetfelder Landschaft e. V.]]'' ursprünglich gegründet.


Auch gegen den Neubau der [[Bundesstraße 63n]] (B63n) und der Kreisstraße K 35n (Weetfelder Straße neu) regt sich bereits Widerstand. Die K 35n ist die geplante Zubringerstraße gegen das ebenfalls in Planung befindliche große Verladeterminal "Multi Hub Westfalen" auf dem Gelände des ungenutzt liegenden Teils des Rangierbahnhofs. Die Bürgergemeinschaft Weetfeld kritisiert die Zahl von 600 schweren Container-LKWs, die täglich auf den Multi Hub zufahren werden, sobald er voll in Betrieb gehen wird. Angeregt wurde daher von der BG Weetfeld die Anlieferung der Container bereits auf der Schiene in dezentral gelegenen kleineren Verladeterminals.  
Auch gegen den Neubau der [[Bundesstraße 63n]] (B63n) und der Kreisstraße K 35n („neue“ Weetfelder Straße) regt sich bereits Widerstand. Die K 35n ist die geplante Zubringerstraße zum ebenfalls in Planung befindlichen [[Multi-Hub Westfalen]], einem neuen Verladeterminal auf dem Gelände des ungenutzt liegenden Teils des [[Rangierbahnhof]]s. Die Bürgergemeinschaft gegen die Zerstörung der Weetfelder Landschaft (BG Weetfeld) kritisiert die Zahl von 600 schweren Container-LKWs, die täglich auf den Multi Hub zufahren werden, sobald er voll in Betrieb gehen wird. Angeregt wurde daher von der BG Weetfeld die Anlieferung der Container bereits auf der Schiene in dezentral gelegenen, kleineren Verladeterminals.  


=== Weitere Vereine mit dem Ziel des Umweltschutzes ===
=== Weitere Vereine mit dem Ziel des Umweltschutzes ===