Urkunde Reichskammergericht S 8709/II

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Aktenzeichen

S 8709/II

Personen

Kläger:
Die Erben des Dr. Hermann Storre [1621-1681], braunschweig-lüneburgischer Rat und ehemaliger Syndikus des Domkapitels zu Magdeburg: Dr. Heinrich Konrad Beckendorf (Bekendorff) [gest. 1690], kurbrandenburgischer Rat und Bürgermeister der Altstadt Magdeburg, für seine Frau Anna Helene Storre und als Vormund der Schwestern Katharina Sophia und Eleonore Sophia Rhode, Töchter des kurbrandenburgischen Oberkommissars Peter Florens Rhode [1644-1684] zu Minden und der Ilse Sophia Storre [1662-1683], sowie Hans Christian Storre [1650-1690] zu Hildesheim (Kl.) als Mitvormund, danach (1717) Heinrich Karl Johann Bejer, Kriegskommissar zu Hamm, und Johann Adam Schultze, Amtskammerrat zu Berlin, für seine Frau Katharina Sophia Rhode

Beklagter:
Landgraf Wilhelm Egon zu Fürstenberg, Kardinal und Bischof zu Straßburg (Bekl.), danach (1717) Jobst Edmund von Brabeck [1660-1732]; als Beklagte nur im Mandatsverfahren: Regierung zu Hildesheim, Heinrich Bagen von Ehrenfeld [gest. 1701], kaiserlicher Rat und Postmeister zu Hildesheim, als Bevollmächtigter (Mandatar) des Bischofs zu Straßburg sowie Walther Heising [gest. 1701], Amtmann zu Wohldenberg

Sachverhalt

appellatio ex capite spolii et destitutae possessionis cum (1688) mandato attentatorum revocatorio et restitutorio sine clausula cum ulteriori inhibitione Besitzstreitigkeiten. Dr. Hermann Storre hatte die sog. Bindermühle (Bindersche Erbmühle), die zu den Besitzungen des von Bortfeldschen Rittergutes Söder gehörte, von Meta von Bortfeld gekauft. Nach dem Aussterben der Familie von Bortfeld im Jahr 1685 beantragte Storres Sohn Hans Christian Storre 1686 für sich und seine Miterben bei der Regierung in Hildesheim ein Manutenzmandat (Besitzschutzbefehl), weil er befürchtete, dass die Gläubiger oder die Lehnserben der Familie von Bortfeld ihm den Besitz der Mühle, die seiner Auffassung nach ein Erbzinsgut und kein Lehen war, streitig machen könnten. Inzwischen hatte der Bischof von Hildesheim den Grafen Wilhelm Egon von Fürstenberg, der gleichzeitig Domherr in Hildesheim wie auch Bischof von Straßburg war, mit den Gütern der Familie von Bortfeld belehnt. Die Regierung betrachtete auch die Bindersche Erbmühle als heimgefallenes Lehen, das nun zu den Besitzungen Fürstenbergs gehörte, und leitete Storres Gesuch daher nach Straßburg weiter. Außerdem verfügte sie die Übergabe der Mühle an den Bevollmächtigten des Bischofs von Straßburg. Dagegen appellierten die Erben Storre an das RKG. Da die Regierung den Müller der Bindermühle trotz der am RKG anhängigen Appellation zwang, die jährliche Pacht zu Gunsten des Bischofs von Straßburg an das Amt Wohldenberg abzuliefern, erwirkten die Erben Storre 1688 dagegen ein Mandat. Das Verfahren ruhte seit 1689 und wurde 1717 mit einer Citatio ad reassumendum an Jobst Edmund von Brabeck, dem Rechtsnachfolger des Bischofs von Straßburg, wieder aufgenommen.

Instanzen

1. Regierung zu Hildesheim 1686

Standort

Hauptstaatsarchiv Hannover [1]

Anmerkungen

  1. Reichskammergericht, Bistum Hildesheim, Nr. 1914/2