Molkerei Rhynern

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1. Verwalter Heinrich Brocke mit Familie?, Foto: Archiv Heimatverein
Molkerei Rhynern, 1960, Foto auf dem Stromkasten am Heimathaus in Rhynern
hinten rechts: Molkerei Rhynern; links: Kleinbahnhof Rhynern - West mit Gastwirtschaft Fischer, später Rehbein und Vorgarten; Archiv HV Rhynern
links: Haus Frigge, heute Heimathaus; Mitte: RLE Kleinbahnhof mit Fahrkartenausgabe; Gaststätte Rehbein mit Kohlenhandlung; rechts: Molkerei

Die Molkerei Rhynern an der Unnaer Straße neben dem RLE Kleinbahn - Bahnhof (ehemalige Gaststätte "Zum Klosterfeld", heute im Besitz der Stadt Hamm) wurde am 12. April 1891 von Landwirten der Umgebung als Genossenschaft gegründet und existierte bis zum Jahr 1960. In der Gründungsversammlung wählte man in den Vorstand:
Wilhelm Schulze-Buxloh aus Allen zum Vorsitzenden,
Karl Joermann aus Allen zum stellvertretenden Vorsitzenden und
Karl Ferber aus Rhynern zum Geschäftsführer.

In den Aufsichtsrat berufen wurden:

  • Wirt Fritz Hötte - Rhynern, als Vorsitzender, und folgende Beisitzer:
  • Landwirt Fritz Quenter - Rhynern,
  • Landwirt Heinrich Westermann - Osttünnen,
  • Landwirt Heinrich Dohmwirth - Rhynern,
  • Landwirt Bakman - Osttünnen,
  • Landwirt Heinrich Haunert - Freiske,
  • und Wirt Franz Helm - Rhynern.

Acht Monate nach Gründungsbeschluss konnte die Molkerei in Betrieb genommen werden, nachdem das Gebäude im Frühjahr 1892 fertiggestellt worden war. Erster Verwalter war Heinrich Brocke. Da keine technischen Kühlanlagen vorhanden waren, machte die Butterbereitung in den Sommermonaten große Schwierigkeiten. Man half sich damit, dass man in den Wintermonaten Eis zusammenfuhr und lagerte. Jedes Mitglied musste zwei bis drei Fuder Eis unentgeltlich anfahren.
Im Jahre 1899 wollte man eine Eismaschine kaufen. Es haperte aber am notwendigen Geld.
1903 war es dann so weit. Eine Kühlmaschine wurde gekauft und in Betrieb genommen. Die Molkerei war jetzt in der Lage, auch in den Sommermonaten die erste tiefgekühlte Milch in die Stadt Hamm zu liefern.
Die Mitgliederzahl nahm zu, man sah sich daher im Jahr 1926 gezwungen, den Betrieb zu vergrößern. Um in der Herstellung von Qualitätswaren fortschrittlich zu bleiben, versah man den Betrieb 1949 und 1950 mit neuzeitlichen Maschinen. Von einer großen Jubelfeier aus Anlass des 60-jährigen Bestehens sah man im Jahre 1951 ab, dafür wurde eine Käserei eingerichtet, die sich bestens bewährt hat.
Die Molkerei Rhynern verarbeitete pro Tag im Durchschnitt 15.000 Liter Milch, die höchste Anlieferung waren 23.000 Liter.
Unter Leitung des letzten Molkereiverwalters, Karl Meister, der auch mit seiner Familie im oberen Teil des Gebäudes wohnte, arbeiteten dort insgesamt 10 Personen, darunter im Büro Brunhilde Kamps, geb. Meister und Ella Windhorst, und Anton Voß als sog. "Buttermeister" vor Ort.
Am 1. Juli 1960 kam das Aus für den Betrieb. Der "dörfliche Frieden" unter den Landwirten war gestört. Einige brachten lieber die Milch in benachbarte Molkereien in Heessen, Bönen und Welver. Der Grund lag darin, dass es woanders angeblich 3 Pfennige mehr pro Liter Milch geben sollte.
Am Schornstein wehte seinerzeit eine schwarze Flagge.

Quelle: Aus der Chronik des Rassegeflügelzuchtvereins Rhynern 1904; veröffentlicht in der Festschrift 2004 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Vereins. Chronist war Wilhelm Dirkmann +, geschrieben 1954.

Die noch bis zum Kauf und anschließenden Abriss 1973 durch die Gemeinde Rhynern existierenden Gebäude wurden nach 1960 "zweckentfremdet" weiter verwendet. So befand sich im Hauptgebäude eine Hähnchenschlachterei und 1970 eine Großküche. In den hinteren Gebäuden war die Schnapsbrennerei Huth, bekannt u. a. durch den Kräuterschnaps "Kahler Asten".


Zugehörig zum Bahnhof gab es an der Molkerei Rhynern früher einen Bedarfshaltepunkt.