Zeche Maximilian

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Zeche Maximilian (1914)

Die Zeche Maximilian in Werries war ein Steinkohlenbergwerk in Hamm.

1903 gegründet wurde die Zeche schon 1914 aufgrund starken Wassereinbruchs wieder aufgegeben. Anschließend lag sie bis 1981 brach. Seit 1986 stehen Teile der noch vorhandenen Übertageanlagen unter Denkmalschutz und beherbergen einen Landschaftspark, den Maximilianpark.

Geschichte

Bauplan

Die Geschichte der Zeche Maximilian begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen 1899 und 1900, als die Oberpfälzische Eisenwerkgesellschaft Maximilianhütte AG aus Sulzbach-Rosenberg im damals eigenständigen Werries bei Hamm ein Grubenfeld erwarb.

Die Gesellschaft begann im Jahr 1902 mit dem Abteufen zweier Schächte. Zwar wurde der Schachtbau durch wiederholte Wassereinbrüche von Solequellen stark behindert, die Gesellschaft stieß aber dann mit Schacht I in 634 Meter Tiefe auf flözführende Schichten.

Am 21. Februar 1907 förderte man die erste Kohle aus der neuen Zeche. Erster Direktor der Zeche war August Baumeister, der 1912 im Dorf Werries wohnte; aus den Akten geht hervor, daß er bereits 1907 in Werries war.[1]

Schon 1907 gab es einen Streik wegen Lohndifferenzen. Am 9. April 1908 wurden durch eine Schlagwetterexplosion zwölf Bergleute verletzt. Es vergingen noch weitere fünf Jahre bis zum systematischen Kohleabbau, da die Erschließung der Kohlefelder immer wieder durch Wassereinbrüche und Gasausbrüche behindert wurde. Schon im zweiten Jahr der massenhaften Kohleförderung bestand die Belegschaft aus 1.259 Bergleuten, die in diesen Jahr 101.850 Tonnen Kohle förderten. 1913 sollen 3852 Leute aus den Bereich der Zeche Maximilian auf der Lohnliste der Muttergesellschaft gestanden haben.

In Januar 1914 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, die heutige Freiwillige Feuerwehr Wache 14. Im gleichen Monat wurden die modernen Koksöfen in Betrieb genommen und damit auch der erste Koks auf dem Werksgelände gedrückt. Für den Abtransport der Kohle wurde eine neue Eisenbahntrasse von der Hauptstrecke der Köln–Mindener Eisenbahn aus nach Werries gebaut.

Bereits im August 1914 stellte die Zeche ihre Förderung wieder ein. Im Februar drang salziges und kohlensäurehaltiges Wasser aus dem Deckgebirge in die Grube ein, das zu einem raschen Verschleiß der untertage eingesetzten Maschinen führte. Außerdem verzögerte sich durch die teilweise Sperrung des Eisenbahn-Güterverkehrs auf Grund des Ersten Weltkrieges die Lieferung von Ersatzteilen für die eingesetzten Pumpen, sodass die Zeche „absoff“, das heißt das Wasser die erste Sohle erreichte und schließlich sogar Übertage auslief. Der systematische Kohleabbau auf der Zeche Maximilian dauerte insgesamt also weniger als zwei Jahre.

In den Jahren 1921 und 1940 wurden durch den neuen Besitzer, den Röchling-Konzern noch einmal Versuche unternommen, die Förderung auf der Zeche Maximilian wiederzubeleben, aber 1943 musste das endgültige Aus für die Zeche bekannt gegeben werden. Die Grubenfelder Maximilian und Bayern kamen zur Zeche Sachsen in Heessen. Im Jahr 1945 diente das Gelände für kurze Zeit als Lager für Ostarbeiter und ehemalige russische Kriegsgefangene.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch einmal einen letzten Plan zur Trockenlegung der Grube, der aber nicht verwirklicht wurde, sodass die Schächte schließlich zwischen 1978 und 1980 endgültig verfüllt wurden. In den 1950er-Jahren war auf den inzwischen bewachsenen Übertageflächen kurzzeitig ein kleiner Übungsplatz der britischen Truppen in Hamm eingerichtet worden, für den auch Betonstraßen im Umfeld des Geländes gebaut wurden.

Am 1. Oktober 1981 erfolgte auf dem Zechenareal der erste Spatenstich für die erste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens, die hier vom 14. April bis 30. September 1984 im neuen Maximilianpark stattfand.

Die aus der Gründungszeit noch bestehenden Verwaltungsgebäude, die Maschinenhalle und die Elektrozentrale in historisierender Backsteinarchitektur sind heute in den Maximilianpark integriert. Als Beispiel für diese Integration kann der Glaselefant gelten, der heute eins der Wahrzeichen von Hamm ist und auf der alten Kohlenwäsche aufgesetzt ist.

Zechenkolonie Maximilian in Werries

Mit den Fortschreiten der Arbeiten auf der Zeche Maximilian und der langsam ansteigenden Kohleförderung wurden immer mehr Kumpel gebraucht. Waren es bis 1907 etwa 50 Bergleute, so stieg die Zahl bis zum Ende der Förderung im Jahr 1914 auf mehr als 3100. Es waren meistens Bergleute aus Osteuropa, Ungarn und Deutschland. Um diese langfristig zu halten, wurde zeitgleich zur Kohleförderung der Wunsch an den Betreiber herangetragen, sie in der Nähe der Zeche anzusiedeln.

Im Jahr 1909 lag der Entwurf einer Siedlung den Betreibern vor. Dieser wurde nach eingehender Prüfung so genehmigt. Es gab im Nord-Osten der Zeche ein Gebiet in Werries, das gross genug war, um dort eine Siedlung zu errichten.

→ vgl. Hauptartikel Kolonie Maximilian

Einzelnachweise

  1. Amt Rhynern Nr. 500, StaH