Urkunde Reichskammergericht N 203/642

Wappen der Familie von Neheim

Aktenzeichen

N 203/642

Personen

Kläger: Johann von Neheim (Nehem), Werries (Kr. Unna), (Bekl.)
Beklagter: Franz Brecht, Bürgermeister zu Wesel, (Kl.)
Prokuratoren (Kl..): Dr. Johann Grönberger [1577] 1578
Prokuratoren (Bekl.): Dr. Johann Jakob Kremer 1578

Sachverhalt

Streitgegenstand: Anspruch auf Befreiung von übertriebenen Zinsforderungen für 700 Goldgulden und Rückgabe von Haus und Gut Heidemühle. Heinrich von Galen, der Schwiegervater des Appellanten, hatte dem Appellaten aus seinen Gütern Heidemühle und Vellinghausen (Kirchspiel Dincker; Kr. Soest) eine jährliche Rente von 35 Goldgulden verkauft, wobei ein Rückkaufsrecht für 700 Goldgulden eingeräumt wurde. Aus ungeklärten Gründen soll aber nicht Heinrich von Galen, sondern Adolf von Eller den Hauptteil der 700 Goldgulden erhalten haben, der auch sonst an die Stelle von Galens trat und 220 Taler an Pensionen zahlte. Nach seinem Tod setzten aber seine Erben die Zahlungen nicht fort. Nach dem Tod des Heinrich von Galen nahm seine Witwe Clara das Gut Heidemühle als Leibzüchterin in Besitz, Erbe war aber Heinrichs Tochter, die Frau des Appellanten. Franz Brecht hatte von Neheim schließlich wegen ausbleibender Zahlungen verklagt. Dieser aber gibt Caspar Lappe, Drost zu Altena und Iserlohn, als Erbe des Adolf von Eller als Schuldner an. Der Appellant will mehrfach, besonders in der Fastenzeit 1575, in Hamm angeboten haben, eine angemessene Summe zu zahlen. Als Brecht seines Erachtens überzogene Zinsforderungen stellte, hinterlegte er das Geld bei den Richtern in Hamm. Trotzdem sei Brecht in das Gut Heidemühle unter Mißachtung aller Regeln von den Richtern immittiert worden. Wegen Fristversäumnis bei der Vorlage der Vorakten war der Appellat am 26. Mai 1579 von der Ladung absolviert worden. Der Appellant versucht die Verzögerung mit einem Verschulden des Boten zu begründen.

Prozessart

Prozeßart: Appellationis

Instanzen

1. Hofgericht Kleve 1575 – 2. RKG 1578 – 1580 (1575 – 1580)

Beweismittel

Designatio expensarum (Q 8).

Formalbeschreibung

Beschreibung: 7 cm, 225 Bl., lose; Q 1 – 18, Q 13 fehlt, 2 Beilagen.

Standort

Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Düsseldorf [1]

Anmerkungen

  1. Findbuch 115.05.06 Reichskammergericht, Teil VI: M-O