Uentroper Dorfkirche

Aus HammWiki
Version vom 13. November 2022, 17:12 Uhr von Bonni (Diskussion | Beiträge) (Was neues)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Uentroper Dorfkirche
Uentroper Dorfkirche01.jpg

Uentroper Dorfkirche

Bezirk Uentrop
Stadtteil Uentrop
Adresse An der Uentroper Kirche 2
PLZ 59071
Typ Sakralbau
Gebäudetyp Kirche
Webseite https://trinitatis-hamm.ekvw.de/ueber-uns/unsere-kirchen/uentroper-dorfkirche
Die Karte wird geladen …

Stand der Daten 13.11.2022

Die Uentroper Dorfkirche ist ein Sakralbau aus dem 11. Jahrhundert.

Sie wurde 1022/1023 von Bischof Siegfried von Münster geweiht. Aus dieser Zeit stammt der quadratische Westturm und gehörte zu einer romanischen Saalkirche, deren Dachlinie noch heute an der Ostwand des Turmes zu sehen ist.[1]

Der älteste Teil der Kirche ist zweifellos der quadratische Westturm, der dem 11. oder 12. Jahrhundert zugeschrieben wird. Vermutlich war eine schmale, romanische Saalkirche aus der gleichen Zeit östlich angebaut, auf der Ostwand des Turms ist noch die ehemalige Dachlinie des ursprünglichen Anbaus erkennbar, darüber befindet sich jetzt ein vermauertes Rundbogenfenster.

Der Turm hat die äußeren Maße 7,50 m x 7,05 m mit einer unteren Mauerstärke von 1,25 m und einer Höhe von 15 m bis zur Dachtraufe.

Heute schließt sich an der Ostseite des Turms ein 9,50 m breites und 16 m langes Kirchenschiff an mit einer Höhe von 7 m bis zur Traufe. Das 8 m hohe Satteldach stammt aus dem 16. Jahrhundert.

In den 1960er Jahren drohte das locker gewordene Mauerwerk des Turms abzugleiten, umfangreiche Renovierungsmaßnahmen wurden angegangen. Bei der Stabilisierung des Turms wurden alle drei Schallöffnungen auf der Süd- und Nordseite wieder geöffnet. Auf der Südseite lässt ein Rundbogen auf einen alten Zugang zum Turm schließen, der aber vermauert ist, sodass der Turm nur vom Kirchenschiff aus durch den bis zum Boden reichenden hölzernen Glockenstuhl zu betreten ist.

Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde der Osteingang zur Kirche vermauert. Er war in früheren Zeiten den Patronatsherren auf Haaren und nach deren Aussterben 1783 den Reichsfreiherren von der Recke zu Uentrop vorbehalten. Der Westeingang wurde unter das darüber liegende Fenster versetzt.

Kirchenschiff und Chor sind im Inneren durch einen weiten Spitzbogen voneinander getrennt. Der Chor ist klar der ältere Teil, das Maßwerk seiner Fenster lässt auf eine Entstehung um 1470 schließen, während das Kirchenschiff dem Fenstermaßwerk nach um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert gebaut wurde.

Seit 1870 wird die Spitze des Kirchturms von Kugel, Kreuz und Hahn gekrönt, die gemeinsam gestiftet wurden von dem damaligen Pfarrer Friedrich Franz Neuhaus und einem „Israeliten und Viehhändler aus Kamen“, der „mit diesem Geschenk dem Herrn Zebaoth ein Dankopfer bringen wollte für den reichen Segen, der ihm durch viele Jahre auf den angepachteten Fettweiden des Rittergutes Uentrop zu Theil geworden“(Friedrich Franz Neuhaus, „Chronik des Kirchspiels Uentrop“, 1880).

Die Turmuhr ist eine weitere Kostbarkeit der Uentroper Kirche, sie wurde 1723 vom Uhrmacher Diedrich Schmalt zu Herzebrock in handwerklicher Meisterarbeit gefertigt. Der Standort ist ein kleiner Holzverschlag im ersten Obergeschoss.

Zuletzt verhalf der Restaurator Otto aus Melle der alten Uhr 1991 wieder zu neuem Leben, und so schlug sie erstmalig wieder zum Gemeindefest im selben Jahr. Ein elektrischer Uhraufzug löste nun das alte System (Handkurbel und als Gegengewichte Steine, die an zwei Drahtseilen befestigt waren) ab.

Zwar hat der alte Zeitmesser kein Ziffernblatt, doch wegen einer vorhandenen aber überflüssigen Achsbefestigung liegt eher die Vermutung nahe, dass es ursprünglich ein Ziffernblatt gab.[2]

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Hamm
  2. Alte Kirchen in Hamm, Jerrentrup / Peter / Feußner