Stadtbrände

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Hinteransicht von Haus Koberg 2007: erbaut nach dem Stadtbrand von 1741
Hinteransicht von Imgenberg 2007: erbaut nach dem Stadtbrand von 1741

Die Stadt Hamm wurde im Laufe ihrer Geschichte von mehreren Stadtbränden heimgesucht, die das Stadtbild nachhaltig veränderten.

Stadtbrände im 18. Jahrhundert

War der Brand vom 23. September 1730 noch auf die Oststraße begrenzt - allerdings fiel ihm auch die Kapelle des Antonius-Gasthauses zum Opfer - , so äscherte der Stadtbrand vom 11. September 1734 den gesamten nördlichen Altstadtbereich mit über 200 Häusern ein, darunter auch den Stadthof der Freiherren von der Recke zu Heessen und das Stadtweinhaus auf der Höckerei. Schon 7 Jahre später (16. April 1741) wurde die Stadt abermals von einem Brand heimgesucht, der in der Weststraße 47 ausbrach und diesmal im südlichen Altstadtbereich 346 Gebäude zerstörte. Auch die Oststraße war teilweise betroffen. Zudem brannten dabei das Rathaus mit dem Stadtarchiv und die Pauluskirche aus.
Sowohl nach dem Brand von 1734 als auch nach dem von 1741 wurde ein Wiederaufbau nach einheitlichem Bauplan vorgenommen. Nicht von diesen Stadtbränden betroffen war der südöstliche Altstadtbereich (Widumstraße und südlich angrenzendes Viertel). Daher hat sich hier weit ältere Bausubstanz erhalten (vgl. Altes Brauhaus Henin; Haus Freese; Kleines Pressehaus).
Am 29. September 1768 brannte es erneut in der Stadt Hamm. Diesmal waren aber durch das energische Eingreifen von General von Wolffersdorff nur 4 Häuser in der damaligen Lazarettstraße betroffen. Dazu schrieb das Münsterische Intelligenzblatt:[1]

Hamm, vom 28. Septemb.

Heute Nachmittag gegen 3 Uhr wurde hiesige Stadt, welche so mit vielen schweren Feuerbrünsten heimgesuchet, und noch im letzten Kriege durch das von den Franzosen gethane zweymalige Bombardement einen grossen brand erleiden müssen, in in äusserste Angst und Schrecken gesetzet, da auf der Lazarettgasse gerade gegen dem Lazaretthause der Garnison über in einem Hause Feuer auskam, welches gleich die drey nächst daran stossenden Häuser in volle Flammen setzte. Es würde gewiß das gegenüber stehende Lazaret und übrige Häuser mit ergriffen haben, und sodann die halbe Stadt im rauch aufgegangen seyn, allein denen weisen und klugen Anordnungen und unermüdeten Fleiß unseres wachsamen Herrn Commandanten, des Herrn Generals Freyherrn von Wolfersdorf, da Hochdieselben von Anfang bis zu Ende bey dem Feuer gegenwärtig, und allenthalben sich ohnermüdet zeigten, haben wir nächst Gott zu danken, daß fernere Gefahr von der Stadt abgewendet, und sogar selbst vieles von denen 4 zugleich in Brand gestandenen Häuseren gerettet worden.


Erhaltene Bausubstanz der Wiederaufbauphase (Eckhäuser)

Aus der Wiederaufbauphase 1734/42 haben sich noch folgende Eckhäuser erhalten:

Nordstraße 16 (erbaut 1734/42: Nordstraße / Nordenwall)
Südstraße 7 (erbaut 1741/42: Südstraße / Königstraße)
Südstraße 12 (erbaut 1741: Südstraße / Königstraße)

Erhaltene Bausubstanz der Wiederaufbauphase

Aus der Wiederaufbauphase 1734/42 haben sich folgende Häuser erhalten:

Oststraße 14 (erbaut 1742, Umbau 1901)
Oststraße 28 (erbaut nach 1741)
Oststraße 34 (erbaut nach 1741)
Südstraße 10 (erbaut 1741)
Südstraße 19 (erbaut 1741)

Erhaltene Bausubstanz der Wiederaufbauphase

Aus der Wiederaufbauphase des 18. Jahrhunderts haben sich folgende Häuser erhalten:

Haus Hasebrink (erbaut 1772/84)
Oststraße 17 (erbaut 1767)

Nicht erhaltene Bausubstanz der Wiederaufbauphase

Typgleiche Häuser, wie beispielsweise das Haus Nordstraße 13 (erbaut 1734/42: Ecke Ritterstraße; abgebrochen nach 1992), die Südstraße 10a (erbaut nach 1741: Ecke Nassauerstraße; abgebrochen 1965) oder die Nordstraße 8 (erbaut nach 1752: Ecke Brüderstraße; abgebrochen 1982), fielen nach dem Zweiten Weltkrieg der Altstadtsanierung zum Opfer.

Anmerkungen

  1. Münsterisches Intelligenzblatt. 1768. Nr. 77 S. 4