Salzgitterstraße

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Die Salzgitterstraße ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie zweigt von der Mansfelder Straße ab.

Weitere Informationen

Eine Parallelstraße der Rosa-Luxemburg-Straße, die ebenfalls in die Mansfelder Straße einmündet, ist die Salzgitterstraße in der neuen Kolonie in Heessen. Sie erschließt eine der schönsten Kolonien des Ruhrgebiets mit ihren auch so genannten „Arbeitervillen“, Häusern, die in ihrer Architektur sehr ansprechend sind.

Die Straße erhielt ihren Namen 1978 im Zuge der Eingemeindung nach der Salzgitter AG, die seit 1940 Eigner der Märkischen Steinkohlenbergwerke, unter anderem auch der Zeche Sachsen war. Die Wohnungen der Zechensiedlungen gehörten bis zum 31. Dezember 1939 zur Mansfeld AG in Eisleben, kamen dann an die „Reichswerke Hermann Göring“, die nach dem Krieg in „Märkische Steinkohlengewerkschaft“ mit Sitz in Heessen umbenannt wurde. Sie war die Tochtergesellschaft der AG für Berg- und Hüttenbetriebe Salzgitter. Die Schachtanlage Sachsen wurde am 1. Januar 1970 von der Ruhrkohle AG übernommen. Die Zechenwohnungen blieben bei dem Salzgitterkonzern und wurden seit 1972 von der Zweigstelle Recklinghausen, Außenstelle Heessen, verwaltet. Viele der Zechenhäuser sind inzwischen privatisiert worden und werden von ihren Eigentümern in ganz erheblichem Maße renoviert und modernisiert.

Die Straße hieß ursprünglich Tannenbergstraße, wie die parallel laufende Lütticherstraße nach einer Schlacht des ersten Weltkrieges benannt. Die quer verlaufende Hindenburgstraße wurde logischerweise nach dem „Sieger von Tannenberg“ benannt.

Der Sieg über die Narew-Armee und die Gefangennahme von 92.000 Russen in der Schlacht bei Tannenberg in Ostpreußen vom 26. bis 30. August 1914 sowie die Beute von über 300 Geschützen wurden in der deutschen Öffentlichkeit begeistert aufgenommen. Nach dem kurz darauf erfolgten Sieg in der Schlacht bei den Masurischen Seen entstand um Hindenburg ein ausgeprägter Kult als „Held von Tannenberg". Nach dem verlorenen Krieg wurde zur Erinnerung an diese Siege 1927 das Tannenberg-Denkmal errichtet. In Heessen, wo 1916-1920 die Häuser der Zechenkolonie entstanden, wurde eine Straße nach der Schlacht benannt.

1945 mussten auf Anordnung des Alliierten Kontrollrats alle an Militarismus und kriegerische Ereignisse, die nach dem 1.8.1914 stattgefunden haben, und alle Personen, die damit verbunden waren, als Straßennamen verschwinden. Auf Antrag der KPD im Gemeinderat erhielt die Straße den Namen Fritz-Husemann-Straße. So wie Rosa Luxemburg und Rudolf Breitscheid war auch Fritz Husemann ein Opfer der Nazis. Mit dieser Namenswahl sollte die Erinnerung an rechtsradikale und militaristische Tendenzen in Deutschland ein für alle Mal gelöscht werden.

Fritz Husemann, Reichstagsabgeordneter für die SPD und Vorsitzender des ‚Alten' Bergarbeiterverbandes aus Bochum, kam im April 1935 ins Konzentrationslager Esterwegen, wurde hier schwer misshandelt und schon nach wenigen Tagen „auf der Flucht erschossen".

Da es auch in Herringen eine Fritz-Husemann-Straße gibt, wurde der Name der Straße 1978 in Salzgitterstraße umgeändert.[1]

Besonderheiten

Datei:Verkehrsschild Spielstrasse.jpg

Anmerkungen

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen