Südstraße 20

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Der Behelfsbau aus der Nachkriegszeit auf der Südstraße 20 bildete den südlichen Abschluss einer ehemals vom Meilenstein bis zum Südenwall reichenden Blockbebauung, die nach dem Stadtbrand von 1741 errichtet wurde. Aus dem Haus war ein jährlicher Kanon von 10 Stübern und sechs Pfennigen an das Waisenhaus zu entrichten (belegt 1790, 1802). Der Vorgängerbau wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Zuletzt war hier die Firma Helmrich ansässig; im Dezember 2009 wurde das Gebäude abgerissen.

Südstraße 12-20
Planungsgrafik (2008)
Aufnahme 2006

Geschichte

 
Geschäftsanzeige
Alex Zuckmeyer 1902
 
Werbezug 2006

Die Hausstätte Südstraße 20 (alt: Nro 539) befand sich gegen Ende des 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Unckenbold. Johann Heinrich Unckenbold († 1810), Richtmann des Bäckeramtes und Gemeinheitsvorsteher des Südhovens, ist für 1785 bis 1791 als Eigentümer belegt. Dieser hatte Maria Catharina Osthaus († 1791), die Witwe des Jobst Blasmann geheiratet, der das Haus 1770 für 875 Reichstaler gekauft hatte. Als Mieter finden wir 1812 Anton Philip Sümmermann († 1812), Avoué beym hiesigen Tribunal erster Instanz verzeichnet. Zwischen 1811 und 1847 begegnet Bäcker und Wirt Johann Albert Unckenbold als Eigentümer, bevor dessen früh verstorbener Sohn Heinrich Unckenbold mit seiner Frau Sophie geb. Fuhrmann († 1893) das Haus übernahmen. 1892 kaufte Kaufmann Zuckmeyer das Gebäude, das nach erfolgtem Umbau den 2. Weltkrieg nicht überstand. 1902 verfügte Zuckmeyer über den Telefonanschluss Nr. 330 (Zuckmeyer, Alex, Drogen- u. Colonialwaren). Die Färberei Helmrich - in den 1980er Jahren noch in der Südstraße 10 ansässig - nutzte in den Jahren vor 2003 den einstöckigen Nachkriegsbau. Wünschenswert wäre, dass der Werbezug Helmrich bei dem nun zu erwartenden Abbruch des Gebäudes gesichert wird.