Südstraße 14

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1986 (2. von rechts)

Das Haus auf der Südstraße 14 war eingebettet in ein Bauensemble, das nach dem Stadtbrand von 1741 errichtet wurde. Es wurde ab Ende 2010 für den Bau eines Gesundheitszentrums (des Medicum) abgerissen, lediglich die Fassade blieb erhalten und wurde restauriert.

Geschichte

Die Hausstätte Südstraße 14 (alt: Nro 548)[1] war 1734 Eigentum der Bäckerwitwe Johann Ostermann. Nach dem Stadtbrand von 1741 – sicher vor 1748 – kaufte Stephan Albert Asbeck, der Eigentümer des Nachbarhauses (Meilenstein), die Brandstelle von der Witwe Ostermann an und erbaute dort ein weiteres Haus, das er an den Chirurgen Johann Friedrich Brenschede vermietete.

Dessen Sohn Peter Asbeck verkaufte es an Wollspinner Konrad Christian Sethe († 1781).[2] Dieser vererbte es seinem Sohn Johann Diedrich Sethe, der zu diesem Zeitpunkt Soldat war. 1805 kaufte das Haus Gemeinheitsvorsteher Johann Heinrich Unckenbold († 1810) für 1000 Reichstaler von Tuchmacher Sethe, 1812 bewohnte es dessen Witwe. Unckenbold war bereits 1785 durch Verheiratung mit der Witwe des Jobst Henrich Blasmann in den Besitz des Hauses Südstraße 20 gelangt.

Blaufärber Friedrich Barrié, Schwiegersohn des Unckenbold, begegnet uns zwischen 1825 und 1866 als Besitzer, der auch einen Druckwaarenhandel (belegt 1833) im Hause betrieb. Färber Wilhelm Koop ist sein Nachfolger (belegt 1877, 1886). Seit 1896 finden wir die Färberei und Waschanstalt Paul Helmrich in der Südstraße 14, dem Stammhaus der Firma Helmrich, die später in der Sternstraße 10a ansässig war.[3] Zu diesem Zeitpunkt konnte das Haus also bereits auf eine über 150-jährige Färbertradition zurückblicken.

Abriss

Sicherung der Fassade durch Träger

Mit Ausnahme der Fassade wurde das Haus ab 8. Dezember 2010 abgerissen, um bis 2012 das Medicum, ein neues Gesundheitszentrum, an seiner Stelle zu errichten. Diese Maßnahme wurde kontrovers diskutiert, da das Gebäude keinerlei denkmaltechnische Würdigung aufwies. Einem Angebot des Projektentwicklers, aus Kostengründen das Gebäude komplett abzureißen und die Fassade anschließend im Original vor dem neuen Baukörper wieder aufzubauen, wurde seitens der Stadt Hamm widersprochen. Nach Ende der Arbeiten stellte ein Stukkateur die Fassade orginalgetreu wieder her.[4]

Anmerkungen

  1. Die Doppelnummer 548/549 ist bislang nur für 1877 belegt.
  2. 1769 wird er als Strumpfmacher bezeichnet.
  3. Die Firma Helmrich betrieb dann lange Jahre (belegt 1942) ihr Geschäft in der Südstraße 10, später in der Südstraße 20
  4. Wa.de vom 5. September 2012