Pelkumer Hofesgesetz von 1523

In Pelkum wurde im Jahr 1523 mit dem Pelkumer Hofesgesetz das Hofrecht für den Ort festgehalten.

Inhalt

Das Hofgesetz bestimmt als jährlichen Hoftag den St. Vitus-Tag, d.i. der 15. Juni. Zudem werden drei Urteile zu Anfragen der Hofleute gefällt:
1. Wer unentschuldigt nicht zum Hoftag erscheint, muss 3 Schillinge Strafe zahlen.
2. Wer seinen Hof verfallen lässt, muss ihn wieder herrichten und der Hof wird anschließend an jemanden anderes entlehnt.
3. Wer gepfändet wird und die Pfändung geht über sein Vermögen hinaus, wird so lange gepfändet, bis alle Schulden beglichen sind.

Wortlaut

Das Hofesgesetz lautet wie folgt: [1]

Anno Dni. Millesimo quingentesimo vicesimo Tertio.

Zum ersten sein die Hovesluede von Pilckem eindrechtlichen overkommen, daß sie halden des Jahres einmal ein hovess Gerichte vür dem Huev von Pelkum die eine Tiedt uff Tag den Sancta Viti des heiligen Mertelers, und dat Vest zu halden und die Gebrechen zwischen den Hoveßlueden zu scheiden.

Hir uff isth gefragt ein Urthell, offt ein von den Hoveßlüeden uff den Pflichttag nicht en queme, als sie nuhn anverkommen sind, off de gene nicht sy schuldich die hoeffe zu geven, und was der Recht umb seye. Daruff hevet veramet Johan Wiesum vür Recht. Waer sache daß dieselbige nicht enquemet bey Ziden der Gerichte so war ehr gefallen den Hoveßlüeden in den Broech metesamen iii ß (3 Schillinge) des en wer sache das der Jemand wer in leves noiden. Hiruff gefragt, von wegen des Gottes Haußes zu Duitz und des Abts ein Urtheil off ennich von den Hoveßlüeden von Pelkum wehren die sein Erve wäre, in den Hof zu Pelkum offt der jene nicht schuldich wäre des Erve hoff offte Huiß weder zu stellen, in den Hoff zu Pelkum, als des vurgeweist ist sunder Schaden des Gottes Hauses vurg. Erves Hoffs und Huisses einen anderen damit zu belehnen und sie auch nicht schuldich, den Broecke darvon zu geven und was der recht umb sey?

Daruff hait Johan Eikey verramet vür recht, daß derselbige, der sollichs dede der sy schuldich widderzustellen das Erve Hoff und Huß in dem Hof zu Pelkum, als das vürgewest ist, sunder Schaden des Gottes Hauses vurg. und Hofflueden. Und sy auch beraubet des Gudes vorg. eynen anderen mit zu belehnen, daß uff Gnade des Herrn Abt des vurg. Gottes Hauses von demselbigen zu nennenden broeke, und lassen Ime bey dem vürg. Guede und weiset das vür recht.

Item ist gefragt: offt ein von den Hoveß Lueden gepandt würde, umb seine Brocke und des Pandes nicht genuch wäre, wie das man darmit umbgaen solle, daß dem Gotzhause und Hoveßluiden gerecht geschege, und demjenigen der dair gepandt ist kein Unrecght, und was der Recht umb sey? Daruff hatt gewiset Herman Menschmann vür recht: das man sall penden, also lange des de bräuhe Act sey.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach: Sommer, Johann Friedrich Josef: Handbuch über die ältern und neuern bäuerlichen Rechtsverhältnisse in den ehemals Großherzoglich-Bergischen, Königlich-Westphälischen und Französisch-Hanseatischen Preußischen Provinzen in Rheinland-Westphalen. Teil 3. Hamm: Schulzische Buchhandlung 1830. S. 67-68; digitalisert durch Staatsbliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz: Werkansicht