Oranienburg

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Wappen der Stadt Oranienburg

Oranienburg ist die Kreisstadt des Landkreises Oberhavel in Brandenburg an der Havel und seit 1990 Partnerstadt von Hamm.

Als ,,grüne Lunge von Berlin“ hat sich Oranienburg einen Namen gemacht. Fisch und Eiche im Wappen stehen für umfangreichen Waldbestand und Fischreichtum in den umliegenden Flüssen und Seen. Namensgeberin der Stadt war Louise-Henriette von Oranien, der ein Denkmal gewidmet ist. Wahrzeichen der Stadt ist das vom späteren Friedrich I. erweiterte Barockschloss, in dem die Stadtverwaltung residiert. Es stammt ebenso aus dem 17. Jahrhundert wie das historische Waisenhaus und das als Denkmal anerkannte Amtshauptmannshaus, in dem sich bis vor einigen Jahren das Kreismuseum befand, das jetzt im Schloss Oranienburg untergebracht ist. Nicht nur Denkmäler und historische Bürgerhäuser sind das Ziel der Besucher, sondern auch ein dunkler Fleck der Vergangenheit: Das 1936 im heutigen Stadtteil Sachsenhausen gebaute Konzentrationslager, an das die Statue ,,Die Anklagende“ von Fritz Cremer erinnert. Sie wurde 1961 anlässlich der Eröffnung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte enthüllt.

Anders als bei Hamms internationalen Verbindungen stand bei dieser Partnerstadt der Wunsch Pate, nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten Aufbauhilfe zu leisten. Der Kontakt kam nach der Öffnung der DDR-Grenze 1989 durch den Deutschen Städtetag zustande. Nachdem im Mai 1990 die ersten freien Kommunalwahlen in Oranienburg seit 1932 stattfanden, wurde bereits am 17. Oktober 1990 die Partnerschaftsurkunde in Hamm unterzeichnet. Schon zuvor war ein Aufbauhilfeprogramm der Stadtverwaltung angelaufen. Zahlreiche Mitarbeiter leisteten Hilfestellung beim Aufbau der Verwaltung unter demokratischen Vorzeichen.

Für einen der vielen außerbehördlichen Kontakte sorgten ebenso wie der Verein für Blinde und Sehbehinderte Hamm-Ahlen die ,,Grünen Damen“, die sich im Evangelischen Krankenhaus in Hamm um die Betreuung der Patienten verdient machen. Sie führten im Oktober 2000 erste Gespräche in Oranienburg, um beim Aufbau eines solchen Dienstes im dortigen Krankenhaus zu helfen. Es gibt es Besuche hüben wie drüben, um Erfahrungen auszutauschen.

Hamm ist nicht die einzige Partnerstadt von Oranienburg. Die Verbindung mit dem französischen Bagnolet am östlichen Stadtrand von Paris wurde schon im Juni 1964 dokumentiert. Nach der Beseitigung der innerdeutschen Grenze kommt eine tägliche Busverbindung zwischen Paris und Berlin diesen partnerschaftlichen Begegnungen zugute. 1974 schlossen sich Oranienburg und das tschechische Mélnik am Zusammenfluss von Moldau und Elbe zusammen. Die jüngste Partnerschaft mit Vught (Niederlande) wurde am 13. Mai 2000 beurkundet. Anlass dazu gab der Besuch eines ehemaligen Häftlings aus dem KZ Sachsenhausen.

Pharmaindustrie, Kunststoffverarbeitung und Fahrzeugzulieferer geben Oranienburg den wirtschaftlichen Rückhalt. Eine Gesamtschule und zwei Oberschulen stehen als weiterführende Schulen zur Verfügung.

Neben Seen und Flüssen der Märkischen Landschaft bietet Oranienburg eine ,,Erlebnis-City“ mit Erlebnis- und Saunabad, Fitness-Zentrum, Tennis-, Bowling- und Beachhalle sowie Kletterwand und Eisbahn. Das Kulturprogramm mit Theater-, Kabarett- und Musikdarbietungen, die zum Teil in der restaurierten Orangerie im Schlosspark stattfinden, ist sehr abwechslungsreich. Beiträge gestalten Gastinterpreten ebenso wie das Oranienburger Blasmusikorchester oder die Kreismusikschule. Schon jetzt bereitet sich die Stadt darauf vor, im Jahr 2009 die Landesgartenschau auszurichten.

Zu den berühmtesten Einwohnern der Stadt zählt Prof. Werner Michael Blumenthal, dem am 25. Juni 2000 die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde. Der in den 30er Jahren mit seiner Familie von den Nazis vertriebene Oranienburger machte sich unter US-Präsident Carter als Finanzminister der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika einen Namen.

Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 37 Gemeindevertretern. Dem Bürgermeister stehen zwei Dezernenten zur Seite. Oranienburg hat seit der Kommunalen Neuordnung im Jahr 2003, als sie mit einigen Umlandgemeinden zusammengeschlossen wurde, rund 43 000 Einwohner und ist Sitz der Kreisverwaltung Oberhavel.

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