Moritz Friedrich Essellen

Moritz Friedrich Essellen (* 6. April 1796 in Plettenberg; † 11. April 1882 in Hamm) war Hofrat und langjähriger Stadtverordneter in Hamm.

Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben, Hamm 1851

Leben

Nach dem Tod des Vaters 1804 wurde Conrad Moritz Friedrich Essellen von einem Onkel in Ibbenbüren aufgenommen. 1813 trat er als freiwilliger Jäger einem ostfriesischen Regiment bei. 1814 wurde er bei der Gerichtskasse in Ibbenbüren angestellt, wurde Leutnant im 3. Westfälischen Landwehrregiment und war anschließend als Landgerichtsrendant wieder in Ibbenbüren tätig. 1827 wurde er Kassenrendant beim Hofgericht in Arnsberg. Am 26. März 1836 zum Hofrat ernannt wurde er 1841 an das Oberlandesgericht in Hamm versetzt, 1852 war er beim Kreisgericht in Hamm tätig. Von 1842 bis 1867 war Essellen ununterbrochen zunächst Hammer Gemeinderat, später Stadtverordneter. Am 1. August 1865[1] trat er in den Ruhestand. Kurz vor seinem Tode verlieh ihm am 10. Februar 1882 die Universität Münster in Anerkennung seiner historischen und archäologischen Forschungen die Ehrendoktorwürde (Dr. phil.). Die These Essellens vom römischen Ursprung der Burg Homburg bei Nordherringen wurde allerdings von der Forschung mittlerweile widerlegt (vgl. Eggenstein, S. 72). Sein Grabmal auf dem Ostenfriedhof hat sich leider nicht erhalten.

Werke

  • Zusätze u. Erläuterungen zur Deposital-Ordnung mit Formularen zu Deposital-Mandaten u.s.w. für die nicht gewöhnlich vorkommenden Fälle. Hamm 1839
  • Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben, Hamm 1851 (Nachdruck Hamm 1985 - ISBN: 3-923846-07-X).
  • Über die Ort der Niederlage der Römer unter Varus, Hamm 1853.
  • Übersicht der Geschichte der Grafschaft Mark, Hamm 1859.
  • Zur Geschichte der Kriege zwischen den Römern und Deutschen in den Jahren 11 vor bis 16 nach dem Beginn unserer Zeitrechnung, Hamm 1862.
  • Die Hohenburg bei Herringen an der Lippe und die Grabstätte auf derselben, in: Westfälische Zeitschrift 22, 1862, S. 261-286.
  • Geschichte der Sigambern und der von den Römern bis zum Jahre 16 n. Chr. im nordwestlichen Deutschland geführten Kriege, Leipzig 1868.
  • Geschichte der Grafschaft Tecklenburg, Schwerte 1877.

Anmerkungen

  1. Vgl. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1865, S. 224; irrig also 1. April 1864, wie Friedrich Johannes Wienstein angibt.

Literatur

  • Susanne Birker: 150 Jahre archäologische Forschungen in Hamm. Von Moritz Friedrich Essellen zu Rose Löbke, in: Zeitspuren. Die Anfänge der Stadt Hamm, hrsg. von Georg Eggenstein – Ellen Schwinzer, Bönen 2001, S. 112-120, bes. S. 112-113.
  • Georg Eggenstein: III. Vor 1226 - Burg Homburg bei Nordherringen, in: Zeitspuren. Die Anfänge der Stadt Hamm, hrsg. von Georg Eggenstein – Ellen Schwinzer, Bönen 2001, S. 60-74.
  • F[riedrich] J[ohannes] Wienstein: Moritz Friedrich Essellen, in: Westfälischer Anzeiger und Kurier vom 11.04.1962.