Heimathaus Hamm-Rhynern: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. März 2022, 18:43 Uhr

Heimathaus Hamm-Rhynern
Heimathaus Rhynern 01.jpg

Das Heimathaus Hamm-Rhynern

Bezirk Hamm-Rhynern
Stadtteil Rhynern Ortskern
Adresse Unnaer Straße 16
PLZ 59069
Typ Wohnhaus
Gebäudetyp traufständiges Fachwerkhaus
Namensherkunft Sitz Heimatverein Rhynern
Existiert seit 1892
Denkmalliste Stadt Hamm No. 288 sei dem 17.09.2004
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Stand der Daten 08.03.2022

Das Heimathaus Hamm-Rhynern ist ein Baudenkmal, das vom Heimatverein Rhynern 1991 e.V. mit finanzieller Unterstützung der NRW Stiftung restauriert wurde. Seit 2004 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Baubeschreibung

Auf einem als Rollschicht gemauerten Sockel steht das zweigeschossige Fachwerkhaus traufenständig zur Unnaer Straße. Das geschossig gezimmerte Fachwerk ist an der Straßenfront mit Andreaskreuzen in den Eckfeldern verziert. Eine vor die Fassade gestellte Fachwerkkonstruktion schließt den zentral liegenden Eingang mit dem darüber angeordneten Fenster zu einer akzentuierten Mittelachse zusammen. Die Geschossbalken bzw. die Dachbalken stehen etwas vor und sind als Konsolen gestaltet. Die Zwischenräume sind mit Backsteinen gefüllt, die als Deutsches Band verlegt sind. Das restliche Fachwerk ist ebenfalls mit Backstein ausgefacht. Die westliche Giebelseite ist mit einem dicken Putz versehen. Die ursprünglich von einem anderen Haus stammende, zweiflüglige Haustür weist Jugendstilmotive auf. Obwohl sie jünger als das Haus ist, fügt sie sich gut in das Gesamtbild ein. Das gesamte Gebäude (ohne Anbau) ist unterkellert. Der Grundriss gliedert sich spiegelsymmetrisch um den Mittelflur. Jeweils zwei Zimmer liegen auf beiden Seiten des Flurs. Auf jeder Seite befindet sich ein Kaminzug, so dass alle Zimmer mit Öfen versorgt werden konnten. Die Treppe mit gedrechselten Docken erschließt die Stockwerke. Die Türen sind noch bauzeitlich.

Im Jahr 1892 baute der Zimmermeister Johann Wilhelm Frigge dieses Fachwerkhaus, das die Lebensweise eines Handwerksmeisters am Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Es handelt sich im vorderen Bereich um ein Wohnhaus, die Werkstatträume befanden sich hinter dem Haus. Allerdings werden auch noch die Kontorräume im Haus gewesen sein. Es sind einfache, aber relativ geräumige und vor allem recht hohe Räume. Ein besonderes Augenmerk wurde offenbar auf die oben beschriebene Eingangsgestaltung bzw. die gesamte Straßenfassade gelegt, die auf den Bewohner hinweist. Hier wollte der Zimmermeister zeigen, dass er sein Handwerk beherrschte und hat sie sozusagen als Firmenschild ausgestaltet.

Geschichte

Das Grundstück, auf dem das Haus in der Ortsmitte von Rhynern steht, gehörte ursprünglich zum Kloster Marienhof und fiel nach der Säkularisierung an Preußen. 1892 errichtete der Zimmermeister Frigge das Fachwerkgebäude, das bis 1965 in Familienbesitz war. Dann kaufte es die Amtsverwaltung Rhynern, die ihren Sitz auf dem Nebengrundstück hatte. Durch die Kommunale Neuordnung ging es 1975 in den Besitz der Stadt Hamm über. Es wurde für Verwaltungszwecke genutzt, stand aber zur Jahrtausendwende auf der Abbruchliste. Nur der Initiative des Heimatvereins Rhynern ist es zu verdanken, dass das Gebäude, das seit 2004 unter Denkmalschutz steht, erhalten wurde und heute schöner denn je ist.

Der 1991 gegründete Heimatverein Rhynern hat sich dabei einer großen Aufgabe gestellt: Er übernahm von der Stadt Hamm zum symbolischen Preis von einer DM ein sehr renovierungsbedürftiges Fachwerkhaus und setzte sich zum Ziel, es zum Heimathaus auszubauen. Das am 1. Oktober 2001 vom Hammer Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann an Vorsitzende Lieselotte Schriek übergebene Gebäude bedeutete für den Verein eine erhebliche finanzielle Belastung. Nicht zuletzt dank eines namhaften Zuschusses der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Heimat- und Kulturpflege, der Spendenbereitschaft und der tatkräftigen Mithilfe zahlreicher Mitglieder gelang es bis Anfang 2006, den größten Teil der Arbeiten abzuschließen. Wie Vorstandsmitglied Heinz-Leo Schockenhoff, der die Arbeiten von Anfang an organisiert hat, in der Jahreshauptversammlung 2006 mitteilte, sind die Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörde bei einer Besichtigung mit dem Ergebnis sehr zufrieden gewesen.

Wichtigste und aufwändigste Aufgabe war die Instandsetzung des Fachwerks, das an vielen Stellen morsch geworden war, und die Beseitigung des Farbanstrichs, der den Eindruck verfälschte. Die Farbe wurde von einer Spezialfirma mit einem ökologisch verträglichen Feuchtsand-Strahlsystem entfernt. Fachleute übernahmen auch die Restaurierung des Fachwerks, wobei nur völlig zerstörte Holzteile ausgewechselt und einige verfallene Steine ersetzt werden mussten. Von Anfang an wurde Wert darauf gelegt, dass so viel Substanz wie möglich erhalten werden konnte. Auch die Fenster wurden erneuert. Über 60.000 Euro hat der Heimatverein bereits in das Heimathaus investiert.

Während die Außenarbeiten liefen, wurde auch im Inneren bereits einiges getan. Es gab neue Heizkörper und es wurde eine Wand entfernt, um einen größeren Raum zu gewinnen. Dieser könnte für Ausstellungen oder Versammlungen kleiner Gruppen genutzt werden. Als erste Maßnahme war das Heimatarchiv eingerichtet worden. Den Grundstock bildeten Archivunterlagen des früheren Amtsdirektors Walter Schüerhoff, die von Alfred Schroer und Heribert Wolf in mühevoller Kleinarbeit sortiert und erfasst wurden. Inzwischen liegen Findbücher für Akten, Fotos und sonstige Bestände vor.

Fotos

Trauzimmer

Im Obergeschoss gibt es neben einer komplett eingerichteten Küche und einem WC einen kleinen Versammlungsraum sowie zwei Zimmer im östlichen Bereich. Letztere wurden durch eine Eichenbalkenumrahmung zu einem Raum verbunden, sind mit antiken Möbeln ausgestattet und können - nach Absprache mit der Stadt Hamm und gegen Gebühr - für standesamtliche Trauungen genutzt werden.

Baudenkmaleintrag

Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Stadtteils. Für die Erhaltung und Nutzung liegen städtebauliche Gründe vor, da es eines der wenigen Zeugnisse für die Bebauung der Ausfallstraße aus Rhynern ist. Es handelt sich um einen recht typischen straßenbegleitenden Bau, die jedoch in diesem Erhaltungszustand recht selten geworden sind. Der Denkmalumfang umfasst das gesamte Gebäude innen und außen. Das bedeutet im Inneren das konstruktive Gerüst mit der Grundrissaufteilung und Treppe. Im Äußeren das Fachwerkgerüst mit dem Dachwerk und Kaminen. Ausgenommen vom Denkmalumfang sind die Fenster, die Haustüre und der Anbau. [1]

Einzelnachweise

  1. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 288

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 37' 47.58" N, 7° 51' 10.42" O

Weblinks

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