Haus Nordherringen

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Haus Nordherringen war ein Herrenhaus und eine abgegangene Burg im heutigen Stadtbezirk Herringen.

Geschichte

Haus Herringen wurde als Burganlage der Grafen von der Mark an der Mündung des Herringer Bachs in die Lippe angelegt. Die Anlage diente der Sicherung der Lippegrenze nach Norden. Ob Burg Nordherringen damit als Nachfolgerin der im frühen 13. Jahrhundert zerstörten und nicht wieder aufgebauten Burg Homburg, die sich nur etwa einen halben Kilometer lippeabwärts befand, zu gelten hat, wurde bislang noch nicht untersucht.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Haus Nordherringen abgebrochen. Schon Hofrat Moritz Friedrich Essellen fand nur noch Ruinen vor.[1] Die dort ansässige Familie Vollenspiet stifteten 1322 eine Kapelle. Über Johann Smeling, der 1392 mit Nordherringen belehnt wurde, kam die Burg Ende des 15. Jahrhunderts an die Adelsfamilie Tork (daher: Torks Platz), die auch nach der Reformation katholisch blieben. In der Burgkapelle feierten die Franziskaner aus Hamm von 1672 bis 1775 die Messe für die katholisch gebliebenen Bewohner Herringens.[2] 1788 wurde die Anlage nach Konkurs der Torks zwangsversteigert und kam an Ernst von Reden, der Rat an der Kriegs- und Domänenkammer in Hamm war. Dessen Tochter heiratete Hauptmann Theodor Wilhelm Budritzky, der 1833 als Besitzer des adligen Guts Nordherringen ausgewiesen ist. Der letzte Besitzer, Gastwirt Brand am Grünewald, verkaufte 1847 das Haus auf Abbruch.

Literatur

  • Helmut Richtering: Adelssitze und Rittergüter im Gebiet der Stadt Hamm, in: 750 Jahre Stadt Hamm, Hamm 1976, S. 138.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Essellen 1851, S. 152.
  2. Diodor Henniges: Eine Friedensinsel von brandenden Wogen fortgespült. Das Franziskanerkloster zu Hamm (Westf.), Hamm 1924, S. 32 und S. 62.