Grafen von der Mark

Die Grafen von der Mark waren die Landesherren in Hamm. Ihre namensgebende Stammburg war die Burg Mark. Daneben unterhielten sie eine Stadtburg in Hamm. Im Verlauf des 13. und 14. Jahrhunderts gelang ihnen der Ausbau einer eigenen Landesherrschaft (Grafschaft Mark), die durch zahlreiche Städtegründungen / Stadtrechtsverleihungen (z.B. 1226: Hamm; 1321: Bochum; 1330: Bergneustadt; 1341: Lünen; 1355: Neuenrade; 1367: Altena) und Errichtung von Burgen (z.B. 1227: Burg Blankenstein an der Ruhr) abgesichert wurde. Die Stiftskirche des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters in Fröndenberg beherbergt neben dem Grabmal des Stifters Otto von Altena die Begräbnisstätten von vier märkischen Landesherren: Eberhard II. († 1308), Engelbert II. († 1328), Adolf II. († 1347) und Engelbert III. († 1391).[1]
In der Aufstellung wird die märkische Zählung verwendet (nach Diethard Aschoff: Quellen und Regesten zur Geschichte der Juden in der Stadt Hamm (1287-1664), Münster 2005, S. 365).

10 Pfennig, Hamm 1918: Graf Adolf I. von der Mark
Graf Adolf III. von der Mark und Herzog Adolf I. (IV.)
Grafschaft Mark 1791

Durch Erbfolge ging die Grafschaft Mark an die Hohenzollern mit folgenden Regentschaftszeiten als Grafen von der Mark.

  • 16091619: Johann Sigismund
  • 16191640: Georg Wilhelm
  • 16401688: Friedrich Wilhelm, genannt der Große Kurfürst
  • 16881713: Friedrich II., Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, Herzog von Preußen, ab 1701 König in Preußen
  • 17131740: Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, genannt der Soldatenkönig
  • 17401786: Friedrich II. König in Preußen, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, ab 1772 König von Preußen, genannt Friedrich der Große, Friedrich der Einzige oder der Alte Fritz
  • 17861797: Friedrich Wilhelm II., König von Preußen, genannt der dicke Lüderjahn (Bedeutung: „Taugenichts“)
  • 17971840: Friedrich Wilhelm III., König von Preußen
  • 18401861: Friederich Wilhelm IV., König von Preußen (aus Krankheitsgründen übergab er die Regentschaft am 7. Oktober 1858 an seinen Bruder Wilhelm I.)
  • 18611888: Wilhelm I., ab 1858 Regent, ab 1861 König von Preußen und ab 1871 erster Kaiser des Deutschen Reiches
  • 18881888: Friederich III., König von Preußen und Deutscher Kaiser, der 99-Tage-Kaiser
  • 18881918: Wilhelm II. letzter König von Preußen und letzter Deutscher Kaiser sowie Graf von der Mark

Anmerkungen

  1. Ernst Dossmann: Ruhestatt der Grafen von der Mark. Das Kloster Fröndenberg stammt aus dem 13. Jahrhundert, in: Unser Westfalen 2003, S. 32.

Literatur

  • Wilhelm Kohl: Der Ausbau der Territorien, in: Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet. Katalog zur Ausstellung im Ruhrlandmuseum Essen, Bd. 2, Essen 1990, S. 39-43.
  • J. L. Kupper: Art. Mark, Grafen von der, in: Lexikon des Mittelalters 6, München-Zürich 1993, Sp. 297f.
  • Dieter Stievermann: Städtewesen in Südwestfalen. Die Städte des Märkischen Sauerlandes im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1978.
  • Dietrich Thier, Stefan Pätzold (Hrsg.): Die Grafen von der Mark. Ein biographisches Handbuch. Witten 2021 (=Beiträge zur Märkischen Geschichte Band 2)