Gebrüder-Grimm-Schule: Unterschied zwischen den Versionen

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== Pädagogisches Konzept ==
== Pädagogisches Konzept ==
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„Die Welt, für die unser Bildungssystem geschaffen wurde existiert nicht mehr“ (4Dimensionen der Bildung), sie verändert sich in einer dramatisch schnelle Art und Weise. 
Das Leitmotiv der Gebrüder-Grimm-Schule heißt LACHEN-LEISTEN-LESEN.
Wenn wir über Bildung im 21.Jahrhundert sprechen, müssen wir uns zwangsläufig darüber Gedanken machen: Welche Kinder wollen wir hier aus unserem Bildungssystem entlassen? Von welcher Gesellschaft träumen wir in Hamm und in Deutschland überhaupt? Denn welche Prägung wir Kindern heute in der Schule mitgeben, wird einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie sie morgen die Zukunft unserer Gesellschaft mitgestalten. Wenn wir also von einer gerechten, friedlichen und demokratischen Gesellschaft träumen, in der jeder Mensch sein Potential einbringen kann um persönliche Wirksamkeit erleben zu können, dann muss sich das auch in unserem Lernen und in unserer Schulkultur widerspiegeln. Wir benötigen handlungsmutige Menschen, die sich selbst etwas zutrauen. Wir benötigen Menschen, die sich ihrer Potentiale bewusst werden und diese leben können.
==== LACHEN Förderung der emotionalen Intelligenz ====
Wir wünschen uns Menschen, die ihre natürliche Begeisterung für das Lernen nicht verlieren, die wertschätzend und humorvoll miteinander umgehen und sich gegenseitig annehmen, auch wenn sie verschieden sind, die eine eigene Meinung begründen und diese vertreten können, Kinder, die sich Wissen selbstständig aneignen können, Kinder, die um die Ecke denken und auf kreative Weise Herausforderungen meistern.
An der Gebrüder-Grimm-Schule herrscht eine fröhliche und lebendige Atmosphäre. Durch gelebte Wertschätzung sowie eine familiäre aber professionelle Zusammenarbeit wird ein hohes Maß an Vertrauen unter allen an Schule beteiligten Personen generiert. Ein reflektierter Umgang mit Emotionen sorgt für eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung und späteren beruflichen Erfolg.
 
==== LEISTEN - Förderung der akademischen Intelligenz ====
Daraus ergibt sich mittel- bis langfristig betrachtet – eine Veränderung des Lernens – weg von der Schule des Industriezeitalters, hin zu einer Schule des Lernens der Zukunft.
AN der Gebrüder-Grimm-Schule werden genau die Fertigkeiten der Kinder gestärkt, die notwendig sind, echte Probleme zu lösen. Neben der Vermittlung bestimmter Basiskompetenzen kommt der Förderung individueller Talente aller Kinder eine wichtige Rolle zu. Zielorientierung, Struktur und Transparenz ermöglichen allen am Lernprozess Beteiligten einen hohen Grad an Selbstständigkeit sowie einen großen Lernerfolg.
Doch dafür braucht es Gedanken, die das bisherige Lernen infrage stellen: Welche Lerninhalte müssen unsere Kinder lernen, um in der Schule und im weiteren Verlauf ihres Lebens gut klar zu kommen? Müssen wir zwangsweise ganze Schulbücher abarbeiten? Geben die Schulbuchverlage uns Lehrern vor, was unsere Kinder wirklich brauchen? Können wir dies als pädagogische Experten nicht viel besser selbst beurteilen? Ist der derzeitige Lernstoff wirklich geeignet, um die Kinder fit für ein gelingendes Meistern von Herausforderungen der Zukunft zu machen?
==== LESEN -  Förderung des zentralen Elementes des Lernens ====
Eine gute Allgemeinbildung ist von unschätzbarem Wert für gelingende gesellschaftliche Teilhabe in einer demokratischen Gesellschaft. Allerdings nimmt das Wissen der Menschheit exponentiell zu. Das Wissen explodiert förmlich – und das in allen Fachbereichen. Ist deshalb die logische Konsequenz, dass Schülerinnen und Schüler auch mehr Wissen in ihrem Kopf unterbringen müssen? Geht das überhaupt? Und dann kommen auch noch Kompetenzen dazu. Ich selbst, Jahrgang 1971 braucht noch keine digitalen Skills in meiner Schulzeit können. Heute ist das quasi bereits Voraussetzung. Aber wir alle haben doch nur einen Kopf, ein Gehirn. Meiner Meinung nach werden Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage sein, diese zunehmende Menge an Fachwissen auswendig zu lernen und jederzeit im Gedächtnis abrufbar bereit zu halten. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung von Kompetenzen bzw. Skills zu. Noch etwas obendrauf. Wenn wir die Fachinhalte schon nicht schaffen, wie sollen dann auch noch Skills eingebaut werden… Und dabei sind sie entscheiden wichtig – die Zukunfts-Skills. Denken wir dabei einmal die sogenannten 4Ks. Für uns Menschen unserer Meinung nach vor allem auch in der Berufswelt von allergrößter Bedeutung.  Wir versuchen an der Gebrüder-Grimm-Schule gerade einen Weg zu entwickeln, Zeit für das Erlernen dieser Skills einzubauen. Und das geschieht wie folgt: Wir priorisieren Fachinhalte und binden digitale Lernmedien ein. Basiskompetenzen werden digital und so trainiert, dass sie abrufbar jeder Schülerin bzw. jedem Schüler zur Verfügung steht. Selbstverständlich vermitteln wir darüber hinaus auch jede Menge Fachinhalte, diese müssen allerdings nicht alle jederzeit im Gehirn zur Verfügung stehen. Welch Glück, dass es das Internet gibt. Wissen ist überall und jederzeit durch Smartphones und Internet abrufbar. Die Recherche von Fachinhalten ist übrigens ebenfalls eine Basiskompetenz, die jedes Kind bei uns können sollte. Wir lernen demnach gerade in einem 3-Säulen-Modell. Man könnte es in diesem Zusammenhang wie folgt beschreiben: 1.Trainierte Basiskompetenzen sicher im Kopf abrufbar 2.Fachwissen, manchmal nur „angerissen“, 3.Zukunftsskills.
Das Lesen stellt die wichtigste aber auch nur eine von verschiedenen Methoden des Lernens dar, die den Kindern im Verlauf der Grundschulzeit an der Gebrüder-Grimm-Schule vermittelt werden. Ziel der Schule ist es, dass alle Kinder als starke Leser und mit einem Repertoire an Lernmethoden an den weiterführenden Schulen leistungsstark, selbstständig und sicher weiterlernen können.
Kreativität ist übrigens unserer Meinung nach eine dieser wichtigsten Zukunftsskills sowohl für das Leben und Arbeiten im 21.Jahrhundert als auch für das anstehende Lösen globaler Probleme. Kreativität ist ebenfalls ein Baustein der sogenannten 21st Century Skills. „Für eine IBM Studie wurden 2010 mehr als 15.000 CEOs aus 60 Ländern und 33 Branchen befragt. Sie benannten Kreativität als wichtigste Eigenschaft für Leadership, um den Herausforderungen der zunehmenden Komplexität und Unsicherheiten in der Welt zu begegnen.“ (Fadel, 2017, S.129)
Wie ist es denn um das Thema Kreativität an deutschen Schulen bestellt? Gibt es Zeit für Kreativität? Im Fach Kunst oder Musik vielleicht schon, aber darüber hinaus?
Nach vielfältigem, jahrelangem Ausprobieren verschiedener Ansätze zeigte sich, dass kreatives Lernen einerseits und das Trainieren und Automatisieren von Basiskompetenzen andererseits die wesentlichsten Voraussetzungen für das motivierte Lernen der Schülerinnen und Schüler der Gebrüder-Grimm-Schule darstellte. Ausgangspunkt des Lernens stellen verschiedene kreative, herausfordernde Fragestellungen im Rahmen von Projektarbeit dar. Hier schlagen die Lernenden individuelle Themen vor und können diese im Rahmen von verschiedenen Epochen und der schuleigenen offenen Lernlandschaft (Lernkaleidoskop) bearbeiten. Für uns besteht ein enger Zusammenhang zwischen der intensiven, kreativen Auseinandersetzung mit einem Projektthema und den (digitalen) Automatisierungsprozessen der Basiskompetenzen. Wir hoffen, dass durch Begeisterung für ein Projektthema intrinsische Motivation für das Trainieren und Automatisieren entsteht. Basiskompetenzen stellen bei uns die Sammlung der wichtigsten, absolut unverzichtbaren Lerninhalte bzw. Lernmethoden dar, die alle Schülerinnen und Schüler für ihre weitere Schullaufbahn und das Leben erlernen müssen. Wir erwarten, dass alle Schülerinnen und Schüler diese Basiskompetenzen sicher beherrschen und selbst Kinder mit Teilhabeeinschränkungen eine - wie wir es humorvoll nennen - „Überlebensfähigkeit“
 
Digitale Medien können mittlerweile sehr gut für das Training von Basiskompetenzen eingesetzt werden. Zahlreiche Apps oder auch webbasierte Dienste sind bereits entwickelt worden oder stehen in Kürze zur Verfügung. Wenn passgenaue Basiskompetenzen modulartig zunehmend digital bereitgestellt werden, können diese im Rahmen von verschiedenartigen Drehtürmodellen erlernt und bei Bedarf ohne großen Aufwand wiederholt werden. Außerdem ermöglichen sie das gemeinsame Lernen unterschiedlichster Schülergruppen, unabhängig von Alter, Jahrgang, Leistungsstand und vom Unterricht im Klassenverband – sie alle arbeiten selbständig an dem jeweiligen für ihr Weiterkommen relevantem Modul, das sie sich als nächstes Lernziel gesetzt haben.  
Wenn alle am Lernen Beteiligten über eine digitale Plattform jeweils datenschutzkonformen Zugriff auf die dem Kind zugewiesenen Lernmodule haben und Eltern wie auch Kind hierüber persönliches Feedback zum Lernstand bekommen, wird die individuelle Förderung erheblich erleichtert – sie erfolgt dann passgenau und aufeinander abgestimmt. Auch im Bereich der Elternbildung können diese Module die Grundlage dafür legen, Eltern zu helfen, ihr Kind beim Lernen bestmöglich zu unterstützen.
Unser Lernkaleidoskop soll an dieser Stelle als zweiter Punkt etwas genauer beleuchtet werden. Alle Fachräume, das pädagogische Zentrum, die Mensa das Außengelände und auch ein Teil der Verwaltung stellen als Räumlichkeiten zur Verfügung, wobei jeder Quadratmeter unserer kleinen Grundschule äußerst durchdacht genutzt wird. Das Kaleidoskop ist in verschiedene sogenannte Lern-Inseln unterteilt. An jeder dieser Lerninseln befindet sich ein kleiner Monitor mit verschiedenen möglichst kreativen Arbeitsaufträgen. Das notwendige Material zum Lösen der Aufgabe befindet sich in einem einheitlich für die verschiedenen Lerninseln designten jeweiligen Schrank. Selbstverständlich können Lösungsmöglichkeiten für die Aufgaben auch in anderen Lerninseln gefunden werden. Wir wünschen uns sehr, Designthinking-Prozesse hier einzubinden. Die kreative Aufgabe oder auch eine selbst erdachte Herausforderung stellen den Startpunkt dar. Nach der konkreten Problemfrage sollen Ideen entwickelt werden und schließlich möglichst schnell auch Prototypen designt werden. Eine gelernte Schreinerin unterstützt hierbei im Rahmen eines multiprofessionellen Teams bei der Ausführung. Das Kaleidoskop enthält darüber hinaus eine extra-Lerninsel für Erwachsen bzw. Eltern. Diese Lerninsel befindet sich ziemlich genau im Zentrum des Kaleidoskops und lädt dazu ein, sich mit modernen Gedanken von Bildung zu beschäftigen oder die Kids bei der Arbeit im Kaleidoskop zu beobachten. Ein Transfer von Ergebnissen in den Stadtteil ist angedacht.
 
Eine viel größere Motivation als der direkte Umgang mit digitalen Materialien stellt jedoch der Ansatz des Lernens und Arbeitens im digitalen Zeitalter dar. IT-Technologie-Firmen im Silicon-Valley strahlen eine erfrischende, fröhliche und vor allem innovative Atmosphäre aus. Ziel könnte sein, genau dies den Schülerinnen und Schülern deutlich zu machen. Gamification wird zur Erhöhung der Arbeitsmotivation eingesetzt – warum nicht auch in manchen Bereichen im Unterricht – immer mit Hinweis auf den IT-Bereich... Der Umgang bei IT-Startups ist häufig untereinander sehr offen, damit Innovationen möglich sind. Fehler dürfen und sollen gemacht werden. Humor spielt eine zentrale Rolle. Diese Art des Arbeitens ist für uns Europäer manchmal eher schwer nachzuvollziehen, sie zeigt jedoch meines Erachtens einen hohen Anziehungsgrad für junge, motivierte Personen. Für mich als Schulleiter steht ein ähnliches Leadership schon lange nicht mehr zur Disposition. Es ist zwingend notwendig. Ohne Anzug und Krawatte aber immer zielgerichtet, wahrheitsliebend, humorvoll und wertschätzend unterwegs zu sein schafft eine leistungsstarke Arbeitsatmosphäre. Und Lehrer übertragen diese Stimmung sofort in den Klassenraum, was sich direkt auf das Lern- und Leistungsverhalten der Schülerinnen du Schüler überträgt. Und damit schließt sich der Kreis – du kannst als Mensch Wirksamkeit erleben. Ganz besonders stark in zukunftsweisenden IT-Berufen. Sei stark, mutig, innovativ. Leistung kann Spaß machen.
 
== Hauptpreis des deutschen Schulpreises 2019 ==
== Hauptpreis des deutschen Schulpreises 2019 ==
[[Datei:Übergabe des Deutschen Schulpreises 2019 an die Gebrüder-Grimm-Grundschule.png|mini|rechts| Schulleiter Frank Wagner, mit Lehrern und Schülern, bei der Übergabe des Deutschen Schulpreises 2019]]
[[Datei:Übergabe des Deutschen Schulpreises 2019 an die Gebrüder-Grimm-Grundschule.png|mini|rechts| Schulleiter Frank Wagner, mit Lehrern und Schülern, bei der Übergabe des Deutschen Schulpreises 2019]]

Version vom 25. Oktober 2022, 11:46 Uhr

Gebrüder-Grimm-Schule
Logo Logo 4d mails.jpg
Schultyp Grundschule
Stadtteil Bockum-Hövel
Anzahl Schüler 240
Schulleitung N. Dierks A. Schunck F. Wagner
Homepage https://www.gebr-grimm.schulnetz.hamm.de/
E-Mail gebrueder-grimm-schule@grgg.schulen-hamm.de
Adresse Berliner Straße 137
59075 Hamm
Telefon (02381) 305 307
Telefax (02381) 305 309
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Stand der Daten 25.10.2022

Die Gebrüder-Grimm-Schule ist eine Grundschule (offene Ganztagsschule) in Bockum-Hövel. Im Jahr 2019 wurde sie zur besten Schule Deutschlands gekürt.

Pädagogisches Konzept

Grimm roll-Up 001 klein.jpg

Das Leitmotiv der Gebrüder-Grimm-Schule heißt LACHEN-LEISTEN-LESEN.

LACHEN – Förderung der emotionalen Intelligenz

An der Gebrüder-Grimm-Schule herrscht eine fröhliche und lebendige Atmosphäre. Durch gelebte Wertschätzung sowie eine familiäre aber professionelle Zusammenarbeit wird ein hohes Maß an Vertrauen unter allen an Schule beteiligten Personen generiert. Ein reflektierter Umgang mit Emotionen sorgt für eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung und späteren beruflichen Erfolg.

LEISTEN - Förderung der akademischen Intelligenz

AN der Gebrüder-Grimm-Schule werden genau die Fertigkeiten der Kinder gestärkt, die notwendig sind, echte Probleme zu lösen. Neben der Vermittlung bestimmter Basiskompetenzen kommt der Förderung individueller Talente aller Kinder eine wichtige Rolle zu. Zielorientierung, Struktur und Transparenz ermöglichen allen am Lernprozess Beteiligten einen hohen Grad an Selbstständigkeit sowie einen großen Lernerfolg.

LESEN - Förderung des zentralen Elementes des Lernens

Das Lesen stellt die wichtigste aber auch nur eine von verschiedenen Methoden des Lernens dar, die den Kindern im Verlauf der Grundschulzeit an der Gebrüder-Grimm-Schule vermittelt werden. Ziel der Schule ist es, dass alle Kinder als starke Leser und mit einem Repertoire an Lernmethoden an den weiterführenden Schulen leistungsstark, selbstständig und sicher weiterlernen können.

Hauptpreis des deutschen Schulpreises 2019

Schulleiter Frank Wagner, mit Lehrern und Schülern, bei der Übergabe des Deutschen Schulpreises 2019

Im Jahre 2019 wurde die Gebrüder-Grimm-Schule zur besten Schule Deutschlands gekürt und mit dem Hauptpreis des deutschen Schulpreises ausgezeichnet. Der Preis ist die höchste Auszeichnung für Schulen in Deutschland und mit 100.000 Euro dotiert.

Presseberichte

Westfälischer Anzeiger