Freigrafschaft Wilshorst

Die Freigrafschaft Wilshorst (auch Freigrafschaft Wildeshorst) war ein Gerichtsbezirk (Freistuhl) nördlich von Hamm an der heutigen Münsterstraße. Die Freigrafschaft unterstand dem jeweiligen Freigrafen, dem Freischöffen zur Seite standen. [A 1] Das Gebiet der Freigrafschaft umfasste Bockum und Hövel, die Gemeinden Dolberg, Heessen, Herbern, Walstedde, Drensteinfurt, Rinkerode, Werne und zum Teil auch Ascheberg und Albersloh. [1]

Freigrafen im 13. Jahrhundert

Bereits für das Jahr 1200 wird Gerwin von Rinkerode als Freigraf der Freigrafschaft Wilshorst erwähnt. [2]

Freigrafen im 14. Jahrhundert

Hinrich von Cosveld wird 1329 als Freigraf der Freigrafschaft erwähnt. Im Jahr 1342 hat Bernard de Heynctorpe das Amt inne. [3] Für die Jahre von 1359 bis 1362 wird Johannes Verkink als Freigraf genannt. [4]

Der Freistuhl Wilshorst wird 1369 unter der Lagebezeichnung up dem Walle norden uth der stadt urkundlich erwähnt. [5] Johann von Ysink (Nysink) ist zu dieser Zeit der Freigraf. Er hat dieses Amt bis 1379 inne.[6]

Für das Jahr 1388 ist Johann von Berle als Freigraf in der Freigrafschaft Wilshorst belegt.[7]

Freigrafen im 15. Jahrhundert

Von 1404 bis 1413 ist Bernard Mostart urkundlich als Freigraf erwähnt. [8]

Als nächster Freistuhlinhaber ist Johann von Essen von 1424 bis 1431 belegt. [9]

Ludewig Schomekettel ist 1437 als Freigraf der Verwalter der Freigrafschaft Wilshorst.[10] Für das Jahr 1440 ist Johann Kruse in diesem Amt erwähnt. [11]. Im Folgejahr hat Lambert Selter das Amt inne. [12]

Dann ist erst wieder im Jahr 1455 ein Freigraf belegt. Es handelt sich um Hermann von Werdinchusen.[13]

Im Jahr 1463 kauft der Freigraf der Freigrafschaft Wilshorst, Johann von Schonenberg, den Tornehof in Heessen. Der Tornehof ist ein Limburgisches Lehen. [14] Johann von Schonenberg wird dann wieder 1476 erwähnt. [15] Er hält den Freistuhl bis mindestens 1486. [16] Den Reigen der Freigrafen des 15. Jahrhunderts endet 1496 mit Jürgen Eickholt. [17]

Freigrafen im 16. Jahrhundert

Derselbe Jürgen Eickholt begegnet uns urkundlich auch im neuen Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1505.[18]

50 Jahre später, im Jahr 1555, ist Johann Selter Freigraf in Wilshorst. [19] Weitere fünf Jahre später begegnet uns mit Joest von Drechen ein weiterer Inhaber der Freigrafschaft Wilshorst. [20] Am Ende des 16. Jahrhundert, genauer im Jahre 1595, ist uns Johann Rohde als Freigraf überliefert. [21]

Anmerkungen

  1. Zur Erläuterung der Freigrafschaft bzw. Freigericht siehe den Artikel in der deutschen Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Theil des Kreises Lüdinghausen. Die Pfarrgemeinden Werne, Herbern, Bockum, Hövel, Walstedde, Drensteinfurt, Ascheberg, Nordkirchen, Südkirchen und (Filiale) Kapelle umfassend, Band 1, Aschendorf, Münster 1974.
  2. Emil Steinkühler: Heessen (Westf.) - Die Geschichte der Gemeinde, Heessen 1952, Seite 168
  3. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  4. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168; vgl. auch Urkunde 1362 Dezember 20 für die Tatsache, dass Verkink noch Ende 1362 den Stuhl innehatte. Die Urkunde war Steinkühler offenbar nicht bekannt.
  5. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  6. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168, vgl. auch Urkunde 1379 Februar 5
  7. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  8. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  9. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168; vgl. z.B. Urkunde 1425 Mai 8 a
  10. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  11. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  12. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  13. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  14. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 169
  15. vgl. Urkunde 1476 Mai 9 und Urkunde 1476 Mai 9 a
  16. vgl. Urkunde 1486 August 22; Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168, nahm noch an, dass seine Amtszeit schon früher endete.
  17. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  18. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  19. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  20. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168
  21. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 168