Evangelische Westschule

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Die evangelische Westschule war eine Volksschule der Stadt Hamm. Sie wurde 1882 an der Lange Straße 7 eröffnet.

Leiter (Hauptlehrer, Rektoren und Konrektoren)

Als Hauptlehrer und Rektoren der Schule sind bekannt:

Als Konrektor(inn)en sind bekannt

  • Hugo Hasse (Konrektor ?? - ??)
  • Heinrich Refus (Konrektor 1.4.1922-1.7.1924)
  • Karl Wahren (Konrektor 1927 - ??)
  • Maria Forwick

Schulgeschichte

Von der Gründung bis zum ersten Weltkrieg

Am 11. Februar 1863 fasste der Schulvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Hamm den Beschluss, in der Westenfeldmark ein zusätzliches Schulsystem für die Stadt Hamm einzurichten. Der dafür notwendige Grundstückserwerb wurde am 16. Februar 1864 gefasst und das Schulgebäude im Jahr 1865 errichtet. Die Einweihung der evangelischen Westschule fand am 9. November 1865 statt. Lehrer Kaisker unterrichtete in der neuen Schule ca. 100 Kinder in einer Klasse. Dabei waren die vier unteren Jahrgänge zusammengefasst. Er wurde im Jahr 1867 an die evangelische Südschule versetzt. In seinem Amt folgte Lehrer Reininghaus, der von 1867 bis 1876 an der Schule wirkte, bevor er ebenfalls an die evangelische Südschule wechselte.

Im Jahr 1873 wurde eine zweite Klasse eingerichtet. Diese Klasse wurde zunächst von Lehrer Schievink geführt (1873 bis 1874), der dann aber aus dem Lehrerberuf ausschied und Holzhändler wurde. Seine Arbeit übernahm Lehrer Klaushammer von 1874 bis Herbst 1876, bevor er nach Gelsenkirchen versetzt wurde und dort später Rektor wurde.

1876 wurde Adolf Panz als Lehrer an die evangelische Westschule berufen. Er trat seinen Dienst am 20. Oktober an, nachdem er zuvor in Dallenberg (Kreis Bleckede) seine erste Anstellung gehabt hatte. In Hamm war er an der evangelischen Westschule bis zu seinem Ruhestand am 1. April 1917 tätig.

Ebenfalls 1876 wurde Karl Schwartz aus Mecklenburg kommend an die evangelische Westschule als Lehrer berufen. Er blieb bis zu seinem Ruhestand am 1. Juli 1910 der Schule treu.

1881 wurde eine dritte Klasse eingerichtet. Um diese Klasse unterbringen zu können, wurde ein Raum angemietet, und zwar in einem Haus, das später dem Gärtner Blumroth gehörte.

Die Raumnot konnte dadurch begegnet werden, dass im Herbst 1881 das Schulgebäude um eine Osthälfte erweitert wurde, so dass nun drei Lehrer die vier untersten Jahrgänge in vier getrennten Klassen unterrichten konnten. Bis zum Jahr 1900 entstand ein weiterer Schulbau an der Lange Straße mit insgesmat sechs Klassenräumen, so dass Anfang des neuen Jahrhunderts insgesamt 10 Klassen eingerichtet werden konnten.

In diesem Jahr 1900 unterrichteten die Lehrer Borchers, Schwartz, Panz, Refus, Lunecke, Schnieder, Hollmann, Hensel, Dannenberg und Brandenburg die Schulkinder.

Am 17. November 1902 wurde der Spatenstich für einen Neubau der evangelischen Westschule gesetzt. Das Gebäude wurde im Jahr 1903 errichtet und 1904 bezogen. In diesem Jahr wurde die 12. Lehrerstelle an der Schule eingerichtet, die nunmehr 645 Schülerinnen und Schüler hatte. Ostern 1905 kam die 13. Lehrerstelle hinzu, 1906 die 14. Lehrerstelle. Damit konnten in diesem Jahr 707 Schülerinnen und Schüler im evangelischen Schulsystem der Westvorstadt beschult werden.

Im Juli 1906 wurden die Schülerinnen und Schüler der Westvorstadt, die bisher in Herringen beschult wurden, auf Grund neuer rechtlicher Vorgaben, nach Hamm umgeschult. Dies führte zur Übernahme der bisherigen Herringer Schule am Kissinger Weg durch die evangelische Westschule.

In den Folgejahren wuchs die Schule weiter an: hatte sie 1908 noch 16 Klassen, waren es im Schuljahr 1909/1910 bereits 17 Klassen mit 18 Lehrkräften und zwei Hilfslehrerinnen, 1911/1912 18 Klassen mit 19 Lehrkräften und zwei Hilfslehrerinnen, 1912/1913 sogar 20 Klassen und im Folgejahr 21 Klassen.

Damit waren die Raumkapazitäten an der Lange Straße (14 Klassenräume) und am Kissinger Weg (2 Klassenräume)) mehr als erschöpft. Deshalb wurde ein Neubau mit weiteren 16 Klassen angestrebt, dessen Einweihung am 3. April 1913 erfolgen konnte. Im Gegenzug musste die Schule das älteste Gebäude an der Lange Straße dem evangelischen Lehrerseminar am 1. April 1913 abtreten, das dort seine Seminarübungsschule unterhielt.

Vom ersten Weltkrieg bis 1945

Das evangelische Lehrerseminar an der evangelischen Westschule wurde im Jahr 1925 aufgelöst und die freiwerdenden Gebäude fielen wieder an die evangelische Westschule zurück.

Nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Auflösung der Volksschulen

Die evangelische Westschule wurde 1946 als Westschule II fortgeführt. Am 30. August 1946 war sie damit eine von drei Westschulen:

  • Westschule I (katholisch)
  • Westschule II (evangelisch)
  • Westschule III (Gemeinschaftsschule)

Schulgebäude

Das Schulgebäude der evangelischen Westschule befand sich in der Lange Straße 7. Desweiteren wurde 1906 das Schulgebäude des Herringer Schulsystems am Kissinger Weg übernommen.

Schulstatistik

Jahr Anzahl der Klassen Anzahl der Lehrer Anzahl der Schüler Quellen
1865 1 1 100 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1866 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1867 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1868 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1869 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1870 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1871 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1872 1 1 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1873 1 2 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1881 3 4 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1886 4 Adressbuch Hamm 1886
1900 10 10 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1901 11 11 595 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1902 12 11 601 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1903 611 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1904 12 645 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1905 658 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1906 14 707 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1907 770 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1908 16 764 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1909 904 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1910 17 19 916 Adressbuch Hamm 1910
1911 18 21 1007 StA Hamm Protokollbuch der ev. Westschule
1912 20 22 1011 Adressbuch Hamm 1912
1913 21 24 1120 Adressbuch Hamm 1913
1914 21 23 1106 Adressbuch Hamm 1914
1919 21 24 1110 Adressbuch Hamm 1919
1922 20 22 977 Adressbuch Hamm 1922
1925 16 18 718 Adressbuch Hamm 1924/25
1927 17 19 712 Adressbuch Hamm 1927
1929 19 21 716 Adressbuch Hamm 1929
1931 18 20 768 Adressbuch Hamm 1931
1933 17 18 835 Adressbuch Hamm 1933
1936 17 18 819 Adressbuch Hamm 1936
1938 17 17 783 Adressbuch Hamm 1938

Literatur

Quellen

  • Bestand des Stadtarchivs Hamm zur evangelischen Westschule