Emil Cobet

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Emil Cobet

Emil Cobet (* 19. August 1892 in Hamm; † 7. April 1977 ebenda) war ein Apotheker und Kommunalpolitiker der CDU in der Stadt Hamm.

Er war von 1921 bis 1964 Inhaber der Adler-Apotheke am Marktplatz.

Leben

Geburt, Schulbildung und Ausbildung

Cobet übernahm im Jahr 1921 die Adler-Apotheke
Grabstein von Emil Cobet auf dem Ostenfriedhof

Cobet wurde am 19. August 1892 als Sohn des Apothekers Emil Cobet sen. und dessen Frau Clara in Hamm geboren. Er machte das Einjährige (Mittlerer Schulabschluss / Fachoberschulreife) und anschließend eine vierjährige Ausbildung zum Apotheker.

Studium und Erster Weltkrieg

Nach seiner Ausbildung zum Apotheker absolvierte Cobet ein zweijähriges Studium in Marburg. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Kriegsfreiwilliger an der Westfront als Mitglied des 120. Regiments, des „Ostfriesischen“, wo er verwundet wurde und das Kriegsende im Lazarett erlebte.

Weiterer beruflicher Werdegang und Übernahme der Adler-Apotheke

Nachdem Cobet zurück nach Deutschland kam, arbeite er wieder in seinem erlernten Beruf als Apotheker, unter anderem in Hoya an der Weser. Als sein Vater, Emil Cobet sen., 1921 verstarb, übernahm er die Adler-Apotheke, die in Hamm die Apotheke mit der längsten Familientradition ist. 1964 verpachtete er diese an seinem Sohn, Dr. Rudolf Cobet (*1927–†2017).

Privates

Emil Cobet war insgesamt dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Annemarie Cobet (geb. Michael), starb im Kindbett. Seine zweite Ehefrau, Annemarie Cobet (geb. Heuse), starb im Jahr 1935. Im Jahr 1939 heiratete er Luise Cobet, geb. Ellringmann. Er hatte insgesamt drei Kinder (zwei Söhne aus erster Ehe sowie einen Sohn aus zweiter Ehe) und vier Schwestern. Außerdem war der bekannte Buchhändler und Verleger Heinrich Cobet (*1904–†1994) sein zwölf Jahre jüngerer Bruder, zu dem er stets ein gutes Verhältnis pflegte. Er wurde 1924 in die Loge Hamm (sein Vater war von 1899 bis 1920 Stuhl-Meister) aufgenommen und war in dieser aktiv, bis diese von den Nazis 1935 geschlossen wurde. Sein Vater, Emil Cobet sen. (*1851-†1921), war ebenfalls in der Kommunalpolitik aktiv und einstig Bürgervorsteher in Hamm.

Tod

Cobet verstarb am 7. April 1977 in Hamm. Er wurde auf dem Ostenfriedhof beerdigt.

Politik

Schreiben von Emil Cobet in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender aus dem Jahr 1949
Emil Cobet (5. v. l. n. r.) u.a. mit Gründern der CDU Hamm im Jahr 1971

Mitgründer der Hammer CDU, zweiter Kreisvorsitzender und Mitglied in der Stadtvertretung

Im Jahr 1945 gründete Cobet, als Persönlichkeit der evangelischen Kirche, die Hammer CDU maßgeblich mit. Er war Delegierter bei der Gründerversammlung der Landespartei am 2. September 1945 in Bochum. Bei der Gründungsversammlung der Hammer CDU am 23. September1945 im Evanglischen Vereinshaus Hamm-Süden war Cobet Mitgründer der Hammer Christdemokraten. Er wurde von den Anwesenden als zweiter Kreisvorsitzender in den Ortsvorstand gewählt. Außerdem wurde er noch als stellvertretender Vorsitzender in der Ortspartei Hamm-Mitte gewählt. Nachdem die CDU von der Militärregierung in Hamm am 7. Januar 1946 genehmigt wurde, wurde Cobet auf Vorschlag seiner Partei in die neu geschaffene Stadtvertretung delegiert. Diese beschäftigte sich unter anderem damit, der Stadt Hamm eine Satzung zu geben, sowie mit der Erstellung einer Geschäftsordnung für die Stadtvertretung. Die letzte Sitzung dieses Gremiums fand am 7. Oktober 1946 statt. Als Nachfolgemodell agiert seitdem der Stadtrat in Hamm. Von 1948 bis Anfang 1949 war Cobet auch kurzeitig kommissarischer Kreisvorsitzender der Hammer CDU, da der zu dieser Zeit aktuelle Kreisvorsitzende, Paul Scharmer, einen schweren Herzinfarkt erlitt und vom Amt aus diesem Grund zurücktrat.

Erstmalige Wahl in den Stadtrat und stellv. Fraktionsvorsitzender

Cobet wurde bei der ersten Kommunalwahl der Nachkriegszeit am 13. Oktober 1946 in den neu gegründeten Hammer Stadtrat gewählt. Dabei errang er im Wahlbezirk II mit 1.489 Stimmen die Mehrheit. Seine Fraktion wählte ihn nach der Wahl zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.

Erneute Wahl in den Stadtrat, Fraktionsvorsitzender, Ausscheiden aus der Kommunalpolitik

Bei der Kommunalwahl vom 17. Oktober 1948 wurde Cobet, unter einem neuem Wahlsystem, wieder direkt in den Stadtrat gewählt. Er holte mit 464 Stimmen das Direktmandat im Wahlkreis III. Von seiner Fraktion wurde er, als Nachfolger von Konrad Rüther, zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Er führte das Amt bis zum seinem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik als zweite Person in seiner Partei aus. Bei der Kommunalwahl im Jahr 1952 trat er aus Altersgründen nicht mehr an. Er blieb noch bis zum Jahre 1956 zweiter Kreisvorsitzender in der Hammer CDU und zog sich danach aus der aktiven Kommunalpolitik zurück. Er erhielt im selben Jahr, als Zeichen der Anerkennung, die Adenauer-Plakette.