Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung

Die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung sorgte für die Beleuchtung öffentlicher und privater Gas-Laternen in der Zeit vor der Verbreitung elektrischer Netze und betrieb dazu ein eigenes Gaswerk in Hamm-Mitte. Sie wurde am 3. Februar 1858 gegründet und ging 1883 in das Eigentum der Stadt Hamm über.

Geschichte

Am 3. Februar 1858 wurde die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung gegründet. Die nutzbare Technologie war bereits seit längerem verfügbar, denn schon ab 1805 wurde in London Kohlegas zur Beleuchtung im öffentlichen Raum eingesetzt.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung, den Hamm spätestens mit der Einführung der Eisenbahn erfuhr, wurde die Frage der öffentlichen Beleuchtung dringlicher. Jedoch waren die Mittel der Stadt begrenzt, so dass die Errichtung eines notwendigen Gaswerks nur mit Hilfe privater Investoren möglich war. Die Stadt wurde aber ebenfalls Miteigner der Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung. Im Gesellschaftervertrag wurde zudem festgehalten, dass die Stadt nach 25 Jahren vollständig alle Aktien der Gesellschaft übernehmen darf.

Das erste Direktorium der Aktiengesellschaft wurde von Bürgermeister Wilhelm Jahn angeführt. Ihm standen der Rechtsanwalt Heintzmann, Hofrat Essellen, Kaufmann Bacharach und Gymnasialoberlehrer Dr. Haedenkamp zur Seite.

Die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung errichtete die erste Gasanstalt in Hamm auf dem Innenstadtgelände an der heutigen Straße Am Stadtbad. Die weitere Geschichte der Aktiengesellschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Bereits am 29. Oktober 1858 wurden die ersten 95 Gaslaternen in den Hammer Straßen angezündet, weitere hunderte Anschlüsse waren in Privathäusern angelegt worden. Damit wurden auch die Aktien der Gesellschaft zu einem erfolgreichen Anlagepapier, bis schließlich 1883 statutengemäß die Stadt Hamm die Aktien übernahm. Die Löschung der Gesellschaft aus dem Handelsregister beim Amtsgericht Hamm wurde am 6. Juni 1883 vorgenommen.

Für das letzte Rumpfgeschäftsjahr 1883/84 wurden die Gesellschafter nochmals für ihr Engagement finanziell mit 10 % Dividende und 10,5 % Superdividende belohnt.

Siehe auch

Quelle